Das Gartenhaus zum Hühnerstall umwandeln
Gartenhäuser lassen sich mit etwas Geschick rasch zu Hühnerhäusern umbauen. Beachten Sie wesentliche Punkte wie Raubtier- und Wintersicherheit und bieten Sie Ihren Tieren die passende Einrichtung, so werden sich Ihre Hühner im Gartenhaus ausgesprochen wohl fühlen.
Auswahl der Gartenhütte
Bei ausreichendem Freilauf benötigen Hühner im Haus nicht sehr viel Platz. Daher kann schon eine kleine Hütte ausreichend Raum bieten. Allerdings sollten Sie genügend überdachte Fläche vorsehen, damit die Tiere auch während geltender Schutzverordnungen (etwa wegen Vogelgrippe) ausreichend Raum haben. Wesentlich für die Hühnerhaltung ist ausreichende Raubtiersicherheit. Die meisten Gartenhütten weisen hier noch Mängel auf.
Tipp: Sitzstange richtig anbringen – Achten Sie darauf, dass alle Sitzstangen in Ihrem Hühnerhaus auf der gleichen Höhe angebracht sind. Auf diese Weise lassen sich nächtliche Streitigkeiten vermeiden, denn jedes Huhn möchte auf der höchsten Sitzstange rasten.
Diese müssen vor dem Einzug der Hühner beseitigt werden, denn Fuchs, Marder und andere Fressfeinde erkennen neue Beute rasch und reißen diese bei ungenügender Sicherung unter Umständen bereits innerhalb weniger Tage. Fenster im Gartenhaus können erhalten bleiben, um Licht in die Stallung zu bringen. Auch diese benötigen jedoch zuverlässigen Schutz gegen das Eindringen von Raubtieren.
Die Sicherung des Hühnerhauses
Füchse und Marder kommen durch erstaunlich kleine Öffnungen ins Innere, wenn sie lohnende Beute erwarten. Daher ist es nötig, auch die kleinste Ritze zu verschließen. Die Sicherung muss entsprechend robust ausfallen, denn vor allem Füchse sind bekannt dafür, dass sie unermüdlich kratzen und beißen, um an ihr Ziel zu gelangen.
Nutzen Sie hochwertige Drahtgeflechte von mindestens einem Millimeter Durchmesser (besser mehr) für die Sicherung von Fenstern und Auslaufbereichen, die durchgehend genutzt werden sollen. Besitzt das Gartenhaus ein betoniertes Fundament und sitzt es fugenfrei auf, so genügt dies für den nächtlichen Schutz.
Tipp: Raubtiersicherheit für Hühnerhäuser – Als Faustregel gilt, dass der Hühnerstall keine Öffnung aufweisen darf, durch die Sie ein hartgekochtes, geschältes Ei quetschen können. Füchse und Marder kommen nun nicht mehr durch. Als Schutz gegen kleinere Eierräuber wenden Sie robuste Gitter mit einer maximalen Maschengröße von einem Zentimeter an.
Ist es nur auf Stehern befestigt oder hat direkten Zugang zum Erdreich, so benötigen die Hühner Schutz von unten, denn Raubtiere können sich durchgraben. Verlegen Sie Waschbetonplatten im engen Abstand oder arbeiten Sie ein engmaschiges Gitter in das Erdreich ein (Mindestdurchmesser des Drahts: ein Millimeter, maximale Maschenweite: ein Zentimeter, um auch Eierräuber wie Ratten fernzuhalten). Vorsicht bei Holzböden: Der Hühnerkot ist ausgesprochen aggressiv, daher benötigen diese eine ausgezeichnete Lasur. Achten Sie darauf, dass in gesamten Stall keine Spalten oder Fugen an Verbindungsstellen offen bleiben.
Fenster werden mit raubtiersicherem Gitter versehen, dann können Sie diese auch während der Nacht zum Lüften offen lassen. Die Hühnerklappe, durch die die Tiere ins Freie Gelangen, muss abends geschlossen werden und ebenfalls raubtiersicher sein. Händisches Öffnen und Schließen ist genauso möglich wie elektronische Steuerung.
Die Einrichtung des Hühnerhauses
Hühner benötigen bestimmte Einrichtungsgegenstände, um sich im Hühnerhaus wohlzufühlen. Die Nacht verbringen die meisten Hühnerrassen auf Sitzstangen. Bringen Sie sämtliche Sitzstangen auf der gleichen Höhe an, um Streitigkeiten zu vermeiden. Hühner können unterschiedlich hoch fliegen. Erkundigen Sie sich nach der Flugtüchtigkeit der Rasse Ihrer Wahl und bringen Sie Sitzstangen in entsprechender Höhe an bzw. bieten Sie Aufstieghilfen. Rechnen Sie pro Huhn mindestens 20 Zentimeter Sitzstangenlänge ein, bei größeren Rassen mehr.
Zur Eiablage suchen Hühner Legenester auf. Stellen Sie eine ausreichende Anzahl in Türnähe zur Verfügung, Legenester sollen niedriger platziert sein als Sitzstangen. Häufig legen mehrere Hühner in ein gemeinsames Nest, das ist vor allem bei kleinen Gruppen der Fall. Dennoch sollten Ausweichmöglichkeiten vorhanden sein. Planen Sie Futterstellen ein sowie einen Platz für Wasser. Hängende Gefäße eignen sich im Sommer ausgezeichnet, im Winter kann es nötig sein, einen Frostschutz zu nutzen.
Sollen Hühner brüten, so planen Sie einen Bereich für Glucken ein. Dieser sollte sich bodennah befinden und abgetrennt sein oder bei Bedarf gesichert werden können. Der Raum zum Brüten muss ausreichend Platz für das Brutnest, Futter und Wasser bieten, denn die Glucke bewegt sich während der Brutdauer kaum vom Nest weg.
Der Hühnerstall im Winter
Viele Hühnerrassen halten leichten Frost selbst in der Nacht beim Schlafen aus, es sollte jedoch nicht zu kalt werden. Eine Dämmung des Gartenhauses ist sinnvoll, vor allem dann, wenn keine Heizmöglichkeit vorhanden ist. Grundsätzlich gilt: Hühner sollten jeden Tag die Möglichkeit haben, sich aufzuwärmen. Das bedeutet, es sollte Zeiten geben, zu denen Temperaturen über Null Grad Celsius herrschen. Selbst bei bitterem Frost ist das in einem relativ kleinen, gedämmten Hühnerstall durch Aufhängen einer Wärmelampe oder Aufstellen von heißem Wasser möglich.
Ein größerer Hühnerstall sollte über eine Heizung verfügen. Besonders wichtig ist es, stets ungefrorenes Wasser anzubieten. Dies ist mit beheizbaren Platten unter der Tränke möglich, alternativ beheizen Sie den gesamten Hühnerstall und halten ihn auf diese Weise frostfrei.
Auslaufbereich mit einplanen
Hühner lieben es, im Freien tätig zu sein. Wesentlich ist es daher, gleich bei der Wahl des Gartenhauses, das Sie umbauen möchten, den Freilaufbereich einzuplanen. Pro Huhn sollten mindestens zehn Quadratmeter im Freien zur Verfügung stehen. Rechnen Sie dennoch damit, dass Ihre Hühner Gras und niedrigen Bewuchs bald gefressen und untergegraben haben. Ein mobiler Laufbereich ist daher eine günstige Ergänzung zum Außengehege. Der Außenbereich muss nicht unbedingt absolut raubtiersicher sein, denn die Hühner befinden sich nur bei Tageslicht draußen. Legen Sie ihn jedoch so an, dass die Tiere den Zaun nicht überfliegen können. Richten Sie sich bei der Wahl der Zaunhöhe an die Flugleistung Ihrer Rasse.