Der Marder – Feind im Hühnerstall

Hühnerfreunde und -halter haben es nicht leicht. Das Halten der Hühner wird ihnen oft durch unliebsame Gäste im Hühnerstall verleidet. Dabei ist es nicht nur der materielle Verlust, der einem auf der Seele liegt. Oft hängt ja auch das Herz an Hilda, Martina und Dunja. Darum sind Hühnerhalter stets auf der Suche nach der ultimativen Möglichkeit, räuberischen Gesellen wie Fuchs, Marder und Habicht den Zutritt zum Allerheiligsten, dem Hühnerstall, zu verwehren.

Ein ziemlich übler Geselle in den Augen von Hühnerhaltern ist der Marder. Dieser Räuber und Fleischfresser gehört zur Familie der hundeartigen Raubtiere. Zu dieser Familie zählen ebenfalls Dachse, Wiesel und Nerze. Das Verhältnis von Mensch und Marder ist ein recht gespaltenes, obwohl es sich bei dieser Gattung um einen sogenannten Kulturfolger handelt. Das heißt, Marder suchen die Nähe von menschlichen Siedlungen und profitieren von dem Siedlungsverhalten, sprich Landwirtschaft und Tierhaltung.

Woran erkenne ich einen Marder?

Die bekanntesten Vertreter der echten Marder sind der Stein- und der Baummarder. Allerdings ist es nur der Steinmarder, der sich in die Nähe von Menschen wagt. Der Steinmarder ist ein sehr schnelles und kletterfreudiges Tier, das von seiner Größe her mit einer Katze zu vergleichen ist. Anhand seines Körperbaus, der insbesondere durch einen langen schmalen Rumpf sowie durch relativ kurze Beine gekennzeichnet wird, ist er leicht zu identifizieren. Sein Fell ist in der Regel kakaobraun. An der Innenseite des Halses erstreckt sich ein weißer Kehlfleck, der bis zum Ansatz der Vorderbeine reicht. Ob es sich bei dem ungewünschten Besuch um einen Marder handelt, lässt sich am besten mit einer Wildkamera herausfinden.

Empfohlene Wildkamera

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Marder sind nachtaktive Tiere

Die Tagesstunden verschläft der Marder gern in seinem Versteck, er wird erst in den Abendstunden munter und geht während der dunklen Nacht auf die Jagd. Mit Vorliebe sucht er sich seinen Unterschlupf in verlassenen Scheunen, Garten- oder auch Wochenendhäusern. Aber auch Dachböden von bewohnten Häusern werden nicht selten von ihm besetzt. Gejagt wird hauptsächlich am Boden, doch für den ein oder anderen Leckerbissen erklimmt der hervorragende Kletterer auch schon mal Häuserwände, Regenrinnen, Mauern und Bäume.

Marder im Hühnerstall

Bei der Hühnerhaltung kommt es leider auch schon mal zu Ausfällen.Marder verfügen zum Leidwesen vieler Hühnerhalter über einen äußerst ausgeprägten Jagdinstinkt. Sind sie einmal in einen Stall eingedrungen, werden sie oft von dem Geflatter und dem Fluchtverhalten der Hühner in einen wahren Rausch getrieben, sodass bei solch einem Angriff meist nur wenige Tiere überleben. Dabei steht fest, dass das Tier nicht aus reiner Mordlust tötet. Vielmehr wird durch das Geflatter sein Beutefang-Impuls immer wieder neu angeregt. Gefressen wird schlussendlich nur ein Tier, den Rest lässt der Marder einfach liegen. Soweit zur Ehrenrettung des Marders – doch dies hilft Hühnerhaltern auch nicht weiter.

Wie kann man sich vor Marderangriffen schützen?

Hier ist guter Rat teuer. Die erste Maßnahme, die Ihre Hühner vor solchen Angriffen schützt, ist den Stall so dicht zu machen, dass kein Marder mehr eindringen kann. Hier muss auch jedes noch so kleine Loch, das als Durchschlupf-Möglichkeit dienen könnte, sicher verschlossen werden.

Öffnungen, durch die sich ein Huhn zwängen kann, sind ebenfalls groß genug für den Marder. Gleiches gilt für Lüftungsschlitze im Dachbereich des Stalles. Wie bereits erwähnt, sind die Tiere sehr gute Kletterer und machen auch vor glatten Hauswänden nicht halt. Natürlich ist es notwendig, für eine ausreichende Lüftung im Stall zu sorgen. Diese sollten Sie mit einem äußerst robusten Drahtgeflecht sicher verschließen, denn ein normaler Draht oder gar ein Netz ist den scharfen Zähnen des Raubtiers nicht gewachsen.

Tipp: Stellen Sie das ganze Hühnerhaus in ein festes Freilaufgehege. Diese Konstruktion bietet den besten Schutz vor allen Raubtieren, die Ihren Hühnern gefährlich werden können.

Achtung: Buddelgefahr

Die Erfahrung, dass sich Marder auch mal schnell unter einem Zaun durchbuddeln können, hat ein anderer Halter gemacht. Dieses Szenario kann man verhindern, wenn man die Freifläche für die Hühner auf einem Beton-Fundament anlegt und dieses mit Sand und Erde auffüllt. Dabei sollte man dann auch gleich den mardersicheren Freilauf auf dem Fundament verankern. Einen besseren Schutz gibt es kaum.

Dämmerungsabhängige Stalltür-Öffner

Gegen Vergesslichkeit ist bekanntlich kein Kraut gewachsen – dafür gibt es dann den dämmerungsabhängigen Stalltüröffner. In der Regel sind Marder nachtaktive Tiere, die erst nach Anbruch der Dämmerung auf ihre Streifzüge gehen. Tritt die Dämmerung ein, wird der Stall durch die Automatik verschlossen. Dann spielt es auch keine Rolle mehr, wenn Sie einmal nicht pünktlich wieder zu Hause sind.

Lebendfallen dürfen nur von Jägern aufgestellt werden

Möchte man dem Marder mit einer Lebendfalle auf den Pelz rücken, sollte man sich auf jeden Fall vorher über die Zeiten der Jungtieraufzucht informieren und den zuständigen Förster kontaktieren. Denn das Aufstellen von Fallen ist nur Jägern erlaubt. Auf keinen Fall werden die Fallen in der Schutzzeit aufgestellt, denn im Erfolgsfall sind die Jungtiere dem sicheren Tod ausgeliefert. Ist die Erlaubnis zum Einsetzen der Falle vorhanden, so ist es für den Fangerfolg und die Sicherheit des Marders wichtig eine hochwertige Lebendfalle einzusetzen.

Hochwertige und fängige Lebendfalle

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Marderfrei und Co.

Natürlich bietet der Markt für Hausbewohner und Tierhalter inzwischen geeignete Abwehr Mittel gegen Marder an. Diese sollen es dem Marder vermiesen, in Ihr Haus oder Ihren Stall einzubrechen.

Tipp: Nutzen Sie zur Abwehr ein Marder-Schreck-Gerät, das mit Ultraschall arbeitet und den Marder so auf Distanz hält.

Gute Marderschutzgeräte