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Ihr kommt in den Stall und müsst feststellen dass eure Hühner von einem ihrer Fressfeinde angefallen wurden. So mancher Hühnerhalter musste bereits diese bittere und schmerzhafte Erfahrung machen.

Doch das muss nicht sein, denn mit den richtigen Vorkehrungen lassen sich die Hühner sicher schützen und die Fressfeinde zuverlässig abhalten. Aber lasst uns zuerst einmal ansehen, vor welchen Fressfeinden wir unsere Hühner zu schützen haben.

Welche Fressfeinde gibt es?

Unsere Hühner werden in erster Linie von einigen wild lebenden Tieren bedroht, doch auch unsere Haustiere können dem Huhn gefährlich werden. Katzen und Hunde sind hier die größte Bedrohung. Sie reagieren auf die Hühner und töten diese, ohne sie zu fressen. Um dies zu verhindern ist es wichtig, ein Auge auf die eigenen Tiere zu haben und die Hühner ausreichend vor streunenden Katzen zu schützen.

Unter den Wildtieren gibt es einige Fressfeinde, die das Huhn als lohnenswerte Beute ansehen. Ja, selbst in der Stadt gibt es Raubtiere, die es auf unvorsichtige Hühner und schlecht geschützte Gehege abgesehen haben.

Übersicht der Fressfeinde nach der Wahrscheinlichkeit von Angriffen:

  • Katze
  • Marder
  • Habicht
  • Wiesel
  • Fuchs
  • Waschbär
  • Ratte
  • streunende Hunde

Unterscheidung von Fressfeinden, vom Boden und aus der Luft

Die meisten Hühner sind in der Lage, kurz zu fliegen, auch wenn sie es nur eingeschränkt können und dabei nicht gerade elegant aussehen. Ihre Flugfähigkeit hilft ihnen, sich vor Fressfeinden in Sicherheit zu bringen, indem sie in der Nacht auf niedrigen Ästen schlafen. Doch nicht jede Gefahr für Hühner lauert auf dem Boden, es gibt auch einige Fressfeinde, die aus der Luft angreifen. Hier ist vor allem der Habicht zu nennen.

Fuchs

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Der Fuchs ist auf Hühnerjagd

Der Fuchs ist der klassische Fressfeind des Huhns. Besonders auf dem Land wird beinahe jeder Hühnerhalter bereits einmal Kontakt mit einem Fuchs gehabt haben, doch auch in der Stadt ist der Fuchs auf der Jagd. Daher ist es wichtig, die Hühner durch einen stabilen Hühnerstall sowie abschreckende Maßnahmen wie Ultraschall Wildschreckgeräten vor dem schlauen Fuchs zu schützen.

Marder

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Diese kleinen Fressfeinde sind in erster Linie nachtaktiv. Wenn sie es schaffen, in den Stall einzudringen, töten sie oft gleich mehrere oder gar alle Tiere. Der beste Schutz ist hier ein gut gesicherter und geschlossener Stall, in den sich die Hühner bei Einbruch der Dunkelheit zurückziehen können. Dabei kann eine elektronische Hühnerklappe verhindern, dass der Marder in den Stall kommt.

Habicht

Der Habicht ist ein sogenannter Greifvogel, das heißt stürzt sich aus der Luft auf die wehrlosen Hühner, packt sie und trägt sie davon. Neben einer Überdachung oder einem Volierennetz schaffen Verstecke auf der Grünfläche wie kleine Büsche und Sträucher einen guten Habichtschutz für eure Hühner.

Katze

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Katzen reagieren aus dem Jagdinstinkt auf Beutetiere, selbst wenn sie gerade gefressen haben. Sie können daher eine Gefahr für Hühner darstellen. Um die Hühner vor Katzen zu schützen, kann es helfen, einen wehrhaften Hahn in der Gruppe zu haben. Ebenso sollten die Hühner nachts im sicheren Stall untergebracht werden.

Ratten

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Auch die Ratte ist ein Feind der Huehner, insbesondere von Kueken und Eiern

Ratten werden oft von den Resten des Getreides im Hühnerfutter angezogen und können sich rasant vermehren. Sie schrecken auch nicht davor zurück, ein Gelege mit Eiern zu plündern und schwache Hühner und Küken anzugreifen. Es ist daher sehr wichtig, frühzeitig auf Ratten zu reagieren und ihnen keine Möglichkeit zum Nestbau zu geben.

Wiesel

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Das Wiesel ist ein sehr kleiner Beutegreifer, der sich durch jede Lücke und selbst durch viele Zäune quetschen kann. Trotz seiner kleinen Größe ist es mutig genug, es mit jungen Hühnern und schwachen älteren Tieren aufzunehmen.

Im Gegensatz zum Marder ist es auch am Tag aktiv und kann sich in das Hühnergehege schleichen. Um sich vor dem Wiesel zu schützen, wird ein Zaun mit sehr kleinen Öffnungen benötigt, welcher im Idealfall noch mit einer zusätzlichen Stromlitze gesichert wird.

Waschbär

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Waschbären in Deutschland? Ja, insbesondere Großstädte wie Berlin leiden unter einer steigenden Zahl von Waschbären. Dabei stehen unsere Hühner ebenfalls auf dem Speiseplan der maskierten Diebe.

Hat der Waschbär unsere Hühner einmal entdeckt, so sind seine Versuche, ins Gehege einzudringen, oftmals sehr einfallsreich und hartnäckig. Um gegen den Waschbär sicher zu sein, bedarf es neben der Abschreckung durch eine Stromlitze auch und einer automatischen Hühnerklappe, um die Tiere ausreichend zu schützen.

Hund

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Sowohl der eigene wie auch ein anderer streunender Hund kann eine große Gefahr für unsere Hühner darstellen. Dabei sollte nicht unterschätzt werden, dass auch im harmlos wirkenden Familienhund immer noch ein Raubtier steckt, weshalb er aus Reflex zuschnappen kann. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, sollten der Hund grundsätzlich keinen direkten Kontakt mit dem Federvolk haben. Ebenso sollten unsere Hühner immer durch einen Zaun von ggf. streunenden Hunden getrennt sein.

Wie funktioniert der Schutz in der freien Natur?

Hühner wirken auf den ersten Blick sehr harmlos, ruhig und ausgeglichen, dabei verfügen sie über ein ganzes Arsenal an Verteidigungsstrategien und auch an Abwehrverhalten.

Jedes Huhn hat Krallen und einen Schnabel und setzt diese zugegeben kleinen Waffen auch ein.

Der Hahn verfügt zudem über den sogenannten Sporn, der speziell für Auseinandersetzungen mit anderen Hähnen und zur Abwehr von Fressfeinden gedacht ist. Darüber hinaus fühlt er sich für seine Hühnerschar verantwortlich und verteidigt diese temperamentvoll und wenn es sein muss auch bis aufs Blut.

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Die Hennen setzen in erster Linie auf den Schutz des Individuums durch die Gruppe und suchen sich Verstecke und Deckung. In der freien Natur meiden die Hühner offene Flächen und verbringen die Nacht auf Bäumen und in Büschen, wo Fressfeinde sie schlechter erreichen können.

Selbst das dichte Federkleid bietet einen natürlichen Schutz, denn der Fressfeind beißt zunächst in die Federn und nicht direkt in das Fleisch des Tieres. Eine Flucht ist dadurch besser möglich.

Die Evolution hat den Hühnern darüber hinaus ein gutes Sehvermögen beschert, mit dem sie ihre Feinde gut wahrnehmen können. Wird ein Raubtier ausgemacht, stößt meist der Hahn einen Warnschrei aus, der die Gruppe alarmiert.

Der Hühnerstall

Der Hühnerstall ist der wichtigste Schutz für unserer Haushühnern. Besonders in der Nacht können sich die Tiere in den Stall zurückziehen und die Fressfeinden haben keine Möglichkeit mehr, an die Tiere heranzukommen. Dafür muss der Stall sowohl von oben verschlossen sein, sowie lückenlos geschlossen sein. Denn viele Raubtiere wie Ratten oder das Wiesel pressen sich selbst durch die kleinsten Lücken.

Eine automatische Hühnerklappe, die sich nachts verschließt, ist ebenfalls eine nützliche Investition in die Sicherheit eurer Tiere. Darüber hinaus müssen die Fenster des Stalls mit hochwertigem Drahtzaun gesichert sein, so dass der Waschbär keine Möglichkeit zum Einbrechen findet.

Um den Stall wirklich sicher zu bekommen, empfiehlt sich eine umlaufende Stromlitze. Diese wirkt selbst auf die hartnäckigsten Fressfeinde abschreckend und stoppt die Einbruchsversuche umgehend.

Der Freilauf

Ein gut geschützter Stall bietet Sicherheit für die Hühner, doch auch im Freilauf gibt es einige Dinge, die ihr als Halter beachten solltet, um eure Hühner besser zu schützen.

Ein Netz über der Freilauffläche hält Bedrohungen aus der Luft fern. Insbesondere wenn dies nicht möglich ist, sollten Verstecke, Büsche und mehrere Rückzugsorte geschaffen werden, bei denen die Hühner Zuflucht finden können.

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Mit einer Stromlitze um den Freilauf kann auch ein Untergraben des Zaunes durch Ratten, Hunde, Marder und durch den Fuchs verhindert werden. Der leichte Hochspannung Stromschlag verfügt dabei nicht über genug Ampere um die Wildtiere zu verletzen, schreckt diese jedoch dennoch wirksam ab! Damit die Stromlitze sicher funktioniert ist es wichtig diese regelmäßig zu kontrollieren um deren Einwachsen zu verhindern.

Fressfeinde frühzeitig erkennen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fressfeinde frühzeitig zu erkennen und dadurch einen Angriff auf die Hühner zu verhindern.

Spuren

Ein erster Anhaltspunkt sind Spuren am Stall, Kratzspuren, gegrabene Löcher und Bissstellen an den Zäunen lassen sich leicht erkennen und sollten euch umgehend dazu bringen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

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Wildkameras

Wildtierkameras sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, bereits sehr früh jedes Tier in der Nähe zu bemerken. Die Kameras aktivieren sich automatisch bei Bewegung und nehmen dann die Umgebung auf. Sie sind besonders für Anfänger eine sehr zuverlässige Methode, Fressfeinde früh und zweifelsfrei zu erkennen.

So erkennst du, welcher Fressfeind dein Huhn getötet hat

Es ist nicht immer einfach zu erkennen, welches Tier das Huhn getötet hat. Dennoch gibt es bei Angriffen oftmals verräterische Anhaltspunkte, welche uns Aufschluss über die Fressfeinde geben.

Wurden gleich mehrere Tiere getötet, deutet dies beispielsweise auf den Marder oder den Fuchs hin. Es gibt deutliche Blutspuren und viele Federn als stumme Zeugen. Oftmals, jedoch nicht immer, erfolgen diese Angriffe zudem nachts.

Wenn das Huhn hingegen von einem Greifvogel getötet wurde, gibt es meist nur wenige Federn am Boden, das Tier wurde weggetragen und verschwindet beinahe ohne Spur aus dem Freilauf, der Angriff erfolgt am Tag.

Ratten hinterlassen Spuren durch ihre Löcher, die sie graben, während Waschbären meist den Stall deutlich beschädigen und wie viele andere Raubtiere in der Nacht agieren.

Häufige Fragen und Antworten

Hilft ein Hahn gegen Angriffe auf Hühner?

Ein Hahn warnt seine Hennen sehr zuverlässig vor, wodurch sie sich verstecken können. Ebenso verteidigt er seine Hennen mit dem Einsatz des eigenen Lebens und kann daher gegen Fressfeinde helfen, er ist dennoch meist kein großes Hindernis für viele Beutegreifer.

Muss ich einen Angriff auf meine Hühner melden?

Bei einem Rattenangriff herrscht eine allgemeine Meldepflicht. Das heißt, sobald es Anzeichen dafür gibt, dass die Tiere sich im eigenen Garten eingenistet haben, muss eine Meldung beim Ordnungsamt erfolgen. Wenn Ratten ein Hühn töten ist dies ein eindeutiges Zeichen, dass es eine Kolonie in der Nähe des Gartens gibt.

Beim anderen Fressfeinden wie dem Fuchs, dem Marder oder auch dem Waschbären gibt es zwar keine Meldepflicht. Das Melden beim örtlichen Jäger kann jedoch dennoch helfen um einen Genehmigung für einen Umsiedlung bzw. einen Lebendfang zu erhalten.

Diese Genehmigung wird allerdings nur bei wiederholtem Raub oder wenn das Tier sich untypisch Verhält bzw. krank ist, erteilt . Ohne die Meldung kann nicht erfasst werden, ob es nötig ist einzugreifen. Beim entsprechenden Fressfeinden ist es daher mehr eine Empfehlung, die Jäger und Naturschützer anzusprechen.

Stellt der Wolf eine Gefahr für meine Hühner dar?

Der Wolf kann versuchen Hühner zu reißen, doch dafür muss er schon sehr nahe an eine Siedlung kommen, was die Tiere nur sehr selten tun. Außerdem ist der Wolf ein Dämmerungsjäger, in dieser Zeit sollten die Hühner bereits sicher in ihrem Stall sein.