Hühnerhaltung und Wachtelhaltung gelingt im Garten gut.

Was ist die Newcastle Krankheit?

Hühnerhaltung und Wachtelhaltung gelingt im Garten gut.Erstmals wurde die Newcastle Krankheit 1927 in Newcastle Upon Tyne festgestellt. Die Stadt liegt weit im Norden Englands. Die Newcastle Krankheit oder auch Pseudo Fowlpest (pestähnliche-Krankheit „Vogelpest“) ist auf der ganzen Welt verbreitet, extrem ansteckend und meldepflichtig. Sprich, sobald ein Bauer oder Halter von Hühner oder anderen vogelartigen Tieren das Auftreten der Newcastle Krankheit bemerkt muss dieser beim Veterinäramt Meldung machen. Die extrem hohe Ansteckungsgefahr erfordert ein schnelles Handeln. Das Krankheitsbild der Newcastle Krankheit ähnelt der Vogelgrippe, daher nennt man sie in Fachkreisen auch atypische Vogelgrippe.

Der auslösende Erreger ist das Newcastle Disease Virus (NDV). Es gehört zur Familie der Paramyxoviridae und ist ein Einzel-Strang-Virus. Der Erreger befällt in erster Linie Hühner und Truthähne jeden Alters, kann aber auch auf Gänse, Tauben, Enten und Strauße übergehen. Auch vogelartige Tiere wie Pinguine oder Papageien können von der Newcastle Krankheit betroffen sein.

Die Newcastle Krankheit ist generell nicht auf andere Spezies übertragbar, kann beim Menschen allerdings eine Bindehautentzündung auslösen.

Die zahlreichen Übertragungswege der Newcastle Krankheit machen ein Eindämmen nach Ausbruch der Krankheit sehr schwer. Daher zählt die Newcastle Krankheit zum einen zu den melde- und zu den impfpflichtigen Krankheiten. Daher müssen nicht nur Bauern und Massentierhaltungsbetriebe gegen die Krankheit impfen, sondern alle Halter von Hühnern, egal wie groß der Bestand ist.

Welche Symptome zeigen sich beim Auftreten der Newcastle Krankheit?

Hühner lieben es herum zu suchen und zu picken.In der Regel lässt sich die Krankheit zu Beginn sehr schwer feststellen. Die auftretenden Symptome sind zum Teil derart „unscheinbar“, dass ein schnelles Handeln oft nicht möglich ist. Typische Symptome sind beispielsweise hohes Fieber, Appetitlosigkeit, apathisches Verhalten, Rückgang der Legeleistung, blutiger Durchfall, extrem hohe Mortalität (Sterberate). Manche dieser Symptome sind sehr eindeutig nachzuweisen, andere sind nicht so leicht erkennbar. Viele Symptome treten auch erst im Endstadium der Newcastle Krankheit auf und sind dann nicht mehr behandelbar. Teilweise können Symptome auch sehr stark auftreten und andere sehr schwach, was eine eindeutige Identifizierung schwer macht.

Das auffälligste Symptom ist die hohe Sterberate. Innerhalb von 4-6 Tagen sterben die Hühner, teilweise auch ohne auftreten eines einzigen Symptoms. Dies liegt einfach an der Tatsache des schnellen Krankheitsverlaufs.

Bei der Hühnerhaltung kommt es leider auch schon mal zu Ausfällen.Die Sterberate der Tiere liegt dabei bei 100 %. Besonders problematisch ist das rasend schnelle Ausbreiten der Newcastle Krankheit. Gerade Legehennen und große Herden an Hühnern können bei der Newcastle Krankheit schwer getroffen werden und große finanzielle Einbußen erleben. Auch wenn die Krankheit nur bei stetigem Kontakt zu den Hühnern auf den Menschen übertragbar ist, ist vom Verzehr der Eier und der Hühner selbst abzuraten.

Die Viren der Newcastle Krankheit befallen zunächst das zentrale Nervensystem, die Lunge und den Darm. Dabei entstehen punktförmige Blutungen der Magenschleimhaut. Diese Viren schädigen den Organismus so sehr, dass der Tod recht schnell eintritt.

Besonders problematisch ist die Tatsache das die Krankheit unendlich viele Übertragungswege findet. In erster Linie werden die Viren durch Exkremente und Flüssigkeiten wie Rachen-, Nasen- und Augensekrete übertragen. Allerdings spielt auch die Atemluft der Hühner eine Rolle, da das Virus auch über die Luft übertragbar ist.

Die Viren sind dabei sehr beständig. Sie können mehrere Monate auch in tiefgefrorenem Fleisch überleben. In Trockenei sogar mehrere Jahre. Man muss hier zwischen infizierten Tieren und ausgebrochener Krankheit unterscheiden. Auch Tiere die lediglich infiziert sind können den Virus über Kot und auf Transportwegen weitergeben.

Wie kann man der Newcastle Krankheit vorbeugen?

Um einen Ausbruch der vogelgrippeartigen Newcastle Krankheit vorzubeugen schreibt die Geflügelpest-Verordnung in Deutschland vor, dass alle Hühner und Truthähne regelmäßig geimpft werden müssen. Private Tierhalter sind von dieser Pflicht nicht ausgenommen. Die Impfung erfolgt durch Zugabe der Medikamente ins Trinkwasser.

Sind bereits Hühner in der Herde mit dem Virus befallen müssen diese sofort ausgesondert und eingeschläfert werden. Da eine Heilung ausgeschlossen ist und die Krankheit sich besonders schnell durch Kot, Luft und andere Körperflüssigkeiten übertragen werden kann, ist diese Maßnahme unumgänglich.

Wie ist das Vorgehen, wenn die Newcastle Krankheit bereits ausgebrochen ist?

Hühner mögen es zu entspannen - so macht Hühnerhaltung Spaß.Ist die Newcastle Krankheit bereits ausgebrochen und hat mehrere Hühner im Stall befallen ist zunächst das Veterinäramt zu informieren. Die befallenen Hühner müssen dann eingeschläfert werden. Damit die Krankheit nicht auf weitere Bestände und Wildtiere übertragen werden kann, wird das Veterinäramt dann eine Stallsperre von mindestens 3 Wochen vorschreiben. In dieser Zeit dürfen die gesunden Hühner den Stall nicht verlassen. Alle Gebäude, Transportboxen und Fahrzeuge in denen sich befallenen Hühner aufgehalten haben oder könnten müssen gereinigt werden. Je nach Größe des Betriebs können zusätzliche Personen- und Verkehrsbeschränkungen vom Veterinäramt auferlegt werden.

Am wichtigsten ist Sauberkeit und Desinfektion. Alle Kleidungsstücke, Schuhe, Transportwege und Gebäude die in Kontakt mit der Newcastle Krankheit gekommen sind oder gekommen sein könnten sind zu reinigen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Vom Aufsuchen eines Arztes ist abzuraten. Die Viren können durch Flüssigkeiten, Exkremente und sogar durch die Luft übertragen werden und machen auch vor einheimischen Vogelarten und Tieren keinen Halt. Das Verbreiten der Viren ist daher unbedingt zu vermeiden.

Wenn Sie den Befall feststellen sollten Sie das zuständige Veterinäramt informieren und alle befallenen Hühner aussortieren.