Gefahren bei der Hühnerhaltung – Wie stoppt man das Wiesel?

Kaum jemand von uns hat es in der heutigen Zeit in der freien Natur zu Gesicht bekommen, aber es ist eine reelle Gefahr für Ihre Hühner: Der natürliche Feind des Huhnes ist eben das Wiesel.

Egal, ob man professionell oder nur als Hobby Hühner hält, man muss sich unweigerlich mit den Gefahren für die Tiere beschäftigen. Eine der größten Risiken durch Raubtiere besteht durch das Wiesel. Es gehört zur Familie der Marder, wobei es jedoch kleiner ist. Weltweit gesehen gibt es eine Vielzahl von Arten dieser Familienabstammung, doch in Europa kommen nur das sogenannte „kleine“ und das „große“ Wiesel vor. Weitverbreitete Namen hierfür sind Zwerg- oder Mauswiesel sowie das Hermelin.

Das Mauswiesel ist deutlich kleiner als das Hermelin und bringt bis zu 300 Gramm auf die Waage, bei einer Rumpflänge zwischen 10 und 30 cm. Das Hermelin kann bis zu 35 cm groß werden und bringt knapp 400 Gramm mit sich.

Tipp: Wiesel werden immer wieder als die kleinsten Raubsäugetiere der Erde bezeichnet. Hierbei sollte man als Halter(in) niemals die Gefahr für die eigenen Hühner unterschätzen. Wiesel schrecken nicht davor zurück, Opfertiere anzugreifen, die deutlich größer sind als sie. Auch bei noch so sicheren Zäunen können die kleinen, flinken Wiesel durch die Löcher kommen und so verheerenden Schaden anrichten. Es ist keine einfache Aufgabe den eigenen Hühnerstall sicher vor Wieseln zu machen.

Wo lebt das Wiesel – Ist der eigene Hühnerstall gefährdet?

Es stellt sich unweigerlich die Frage, ob man mit seinen eigenen Hühnern von Angriffen des Wiesels betroffen sein kann? Um mögliche Gefahren frühzeitig zuerkennen bzw. ob man überhaupt im gefährdeten Raum lebt, muss man sich den Lebensraum des Wiesels genauer angucken.

Wiesel finden sich meist in Äckern, Hecken, Heiden und Wiesenlandschaften wieder. Man spricht von Gegenden, die viel Struktur aufweisen. Weiterhin können Wiesel an Dorfgrenzen oder Waldrandlagen leben.

So wählerisch ist das Wiesel an sich nicht, Hauptsache es gibt genügend Nahrung und einen Unterschlupf. Für Unterschlüpfe nutzen sie meist Gänge und Behausungen von Mäusen, die gleichzeitig als Nahrungsquelle dienen. Strohmieten, Steinhaufen und Holzstapel dienen den Wieseln weiterhin als Schlafplatz.

Dank des drahtigen Körpers können Wiesel sehr schnell sprinten, hoch springen, klettern und sogar schwimmen. Sie sind eine Allzweckwaffe gegenüber kleinen Säugern, wie Mäusen, auf die sie gerne Jagd machen.

Wie macht man seinen Hühnerstall „Wieselsicher“?

Der eigene Hühnerstall soll den Hühnern genügend Schutz bieten, sodass sie in Ruhe ihre Eier legen können und vor äußeren Gefahren durch Jagdtiere geschützt sind. Wie schon erwähnt, ist das Wiesel sehr schnell, ein guter Kletterer und kann sich durch die kleinsten Öffnungen zwängen. Ein ausreichender Schutz in Bodennähe reicht also nicht aus, da das Wiesel mögliche Befestigungen und Hindernisse einfach überwinden kann. Sie sollten einen umfassenden Schutz ermöglichen, sodass dem Wiesel auch von oben kein Zugriff auf den Hühnerstall hat.

Ob der eigene Hühnerstall von einem Wieselangriff betroffen ist, kann relativ einfach herausgefunden werden. Im Gegensatz zum Marder ist das Wiesel „relativ“ sauber im eigenen Raubzug. Die Hühner verschwinden und es bleibt oft nichts zurück. Sollten Sie mit solchen Problemen zu tun haben, sind Sie höchstwahrscheinlich von Wieselangriffen betroffen.

Zum Schutz sollte der Hühnerstall mit einem Zaun oder besser einem Freilaufgehege versehen werden, der keine großen Öffnungen hat. Der Zaun sollte so engmaschig sein, wie es nur möglich ist. Bei Löchern und Aussparungen kann sich sonst das Wiesel einfach durch die Öffnungen und Spalten quetschen und ein paar Hühner reißen. Das Wiesel verlässt sich beim Jagen vor allem auf seine gute Nase und geht aber auch am hellen Tag bzw. der Dämmerung auf Jagd. Auch größere Gebiete sind vor einem Wiesel nicht sicher.

Tipp: Damit Sie in Zukunft keine Probleme mit Wieseln haben, sollten Sie sich für ein rundherum geschlossenes Freilaufgehege für Hühner entscheiden. Der Zaun muss unbedingt aus engmaschigem Draht bestehen.

Weiterhin sollte beachtet werden, dass der Eingang für den Halter ausreichende gesichert ist. Sie sollten beim Betreten und Verlassen des Geheges immer die Tür schließen und niemals offen lassen. In regelmäßigen Abständen sollte das Gehege auf mögliche Fehler oder Verschleißerscheinungen untersucht werden.

Panik im Hühnerstall vermeiden

Bei Wieselangriffen kann es immer wieder dazu kommen, dass nicht nur der Hunger gestillt wird, sondern das auch noch größere Schäden entstehen. Das Wiesel ist sehr aggressiv und so ist es nicht selten, dass auch noch weitere Hühner angegriffen werden. Ein Wieselangriff tötet nicht nur einzelne Hühner, sondern sorgt immer wieder für große Paniken innerhalb des Hühnerstalls. Ein Angriff führt dazu, dass die überlebenden Tiere oft verstört sind und sich nicht mehr sicher fühlen. Sollten Sie ganz sicher gehen wollen, können Sie noch mehr machen als nur den Hühnerstall einzuzäunen.

Tipp: Da das Wiesel sich vor allem auf seine feine Nase verlässt, können Sie ganz einfach seinen Geruchssinn stören. Eine einfache Variante ist, dass Sie vor dem Hühnerkäfig Hundehaarbüschel verteilen, die den Geruch der Hühner überdecken und so dafür sorgen, dass das Wiesel erst gar nicht auf die Idee kommt, sich in Ihrem Hühnerstall zu vergreifen.

Tipp: Eine andere Variante können Hilfsmittel sein, die mit Ultraschall arbeiten. Die Geräusche werden ausgesandt, sodass sich das Wiesel gestört fühlt und hier nicht auf Jagd geht.

Gute Ultraschall-Abschreckgeräte

Fazit: Wiesel und Hühner

Sichern Sie Ihr Gehege mit einem engmaschigen Zaun, der das Gehege vollkommen umschließt. Achten Sie hierbei besonders auf die Übergänge, sodass keine Räume oder Lücken entstehen, durch die das Wiesel eindringen kann. Nutzen Sie einen Hühnerzaun oder besser noch ein komplett geschlossenes Freilaufgehege, das auch vor vielen anderen Gefahren für Ihre Hühner schützt.