Bei der Hühnerhaltung sind Sie immer Hautnah dabei.

Plötzliche und unerklärliche Todesfälle bei Hühnern sind der Schrecken aller Halter überhaupt. Keine Verhaltensauffälligkeiten, unauffälliger Kot – alles im grünen Bereich! Die Hühnerschar im Gehege gackert fröhlich, watschelt abends in den Stall und am nächsten Morgen hüpfen die Hühner über ihre toten Artgenossen – total verstört!

Was sind Rote Vogelmilben?

Hühner mögen es zu entspannen - so macht Hühnerhaltung Spaß.Bei der zur Gruppe der Milben zählenden „rote Vogelmilbe“ handelt es sich um eines der gefährlichsten Ektoparasiten in der Hühnerhaltung, die sich als Parasit vom Blut eines Wirtes ernährt. Auf der Suche nach Nahrung ist ihr fast jedes Säugetier recht. Ob Sing- oder Ziervogel, mitunter kann auch der Mensch betroffen sein. Bevorzugte Opfer dieser Sauger sind jedoch die Hühner im Legestall. Mit einer Körpergröße zwischen 0,5 bis 1,0 Millimeter ist Rote Vogelmilbe nüchtern als ein grauweißes Tier anzutreffen. Erst nach ihrer eigentlichen Arbeit als blutsaugender Vampir entwickelt sich die dunkelrote bis fast schwarze Farbe, die somit zur Namensgebung als „Rote Vogelmilbe“ fungiert.

Der Parasit lässt sich auch nicht durch Nahrungsentzug vertreiben. Im Gegenteil, die Milbe bleibt selbst in Hungerperioden bis zu einem halben Jahr standhaft. Zur Vermehrung dient die Eiablage, aus der sich innerhalb von zwei Wochen die geschlüpfte „Babymilbe“ über ein Larvenstadium und zwei weiteren Nymphenstadien zu einer adulten (geschlechtsreifen) Milbe entwickelt. Dieser Vorgang erfolgt meist bei Temperaturen zwischen 20 und 30° Celsius, weswegen ein Milbenbefall gehäuft in den Sommermonaten zu verzeichnen ist.

Wie gelangen Vogelmilben zum Huhn?

Der Parasit befällt seine Opfer nur nachts. Tagsüber versteckt er sich vorwiegend in Nischen, Ritzen, zwischen Brettern, Decken und Wänden. Die Vogelmilbe nistet sich sogar unter Sitzstangen, Tränken oder vereinzelt auch in und unter Strohballen ein.

Nur im Schutz der Dunkelheit verlässt der Vampir sein Versteck und überfällt die schlafenden Hühner, die bedingt durch ihr eingeschränktes Sehvermögen im Finstern den Angriffen somit chancenlos ausgeliefert sind. Nacht für Nacht versorgen sich die saugenden Insekten mit Blut. Die gefiederten Zweibeiner verlieren daher zusehends ihre Lebenskraft, werden von Tag zu Tag schwächer. Küken und brütende Glucken sind für Rote Vogelmilben bevorzugte Opfer, da sie am Boden schnell und einfach zu erreichen sind. Sie werden zuerst belagert. Bei starkem Befall ist das Leben der Küken nur auf wenige Tage beschränkt.

Symptome des Befalls durch die Rote Vogelmilbe

Das Brahma Huhn lässt sich gut halten.Ist das Geflügel von den Vogelmilben befallen, äußert sich das schnell am Federkleid. Die schmerzhaften Bisse erzeugen starken Juckreiz, die Gefiederpflege steigert sich enorm. Durch das ständige Picken und Kratzen entstehen Entzündungen der Haut, die wiederum zu weiteren Infektionen bis hin zum Verlust des Federkleides führen können. Die Vogelmilben können auch durch natürliche Körperöffnungen in das Huhn oder die Henne gelangen, sodass mit Entzündungen der Bindehaut, der Gehörgänge und der Nasenschleimhäute zu rechnen ist.

Sind die Beine des Geflügels betroffen, schwellen diese an und bilden schuppige und stark abgrenzende Hautirritationen.. Die Situation bedeutet für die Hühner akuten Stress. Sie sind schreckhaft, unruhig und zeigen besonders tagsüber ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Pro Saugakt entzieht eine einzelne Vogelmilbe seinem Wirt etwa 200 Mikrogramm Blut. Bei akutem Befall droht dem Huhn ein hoher Blutverlust mit Anämie bis hin zu einer extremen Abmagerung (Auszehrung).

Ein aufmerksamer Halter sollte daher stets bei den ersten Anzeichen von Juckreizattacken bei seinen Hühnern einen Milbenbefall in Erwägung ziehen und Rat beim Tierarzt oder zuständigen Veterinäramt suchen. Nur auf diese Weise können Medikamente als „Mittel gegen rote Vogelmilbe“ zum Einsatz kommen, die Milben bei Hühnern bekämpfen.

Tipps zur Stalldiagnose

  • Abkleben der Sitzstangen mit doppelseitigem Klebeband – Die Milben bleiben auf dem Weg zu ihrem Wirt daran hängen.
  • Gefiederkontrolle – Der Parasit ist durch dunkle Punkte auf dem Federkleid und den Eiern sichtbar.
  • Aufstellen von Milbenfallen als Mittel „Milben bei Hühnern bekämpfen“
  • Analyse durch Kotprobe im Labor

Möglichkeiten – Milben bei Hühnern bekämpfen

In der freien Natur ist die Spinne als natürlicher Fressfeind der Milbe bekannt. Allerdings kann diese nicht den massenhaften Befall in einer Geflügelzucht bewältigen. Der wirtschaftliche Schaden durch die Rote Vogelmilbe ist neben einem hohen Tierverlust auch mit gravierenden Folgen in Aufzucht, Mast- und Legeleistungen verbunden.

Vernichtung durch Abflämmen (Mittel gegen rote Vogelmilbe)

Zunächst muss die gesamte Einstreu entfernt und schnellstmöglich verbrannt werden. Für Sitzstangen und Einrichtungsgegenstände dient ein einfacher Bunsenbrenner oder Flämmer, der auch zur Bearbeitung von Pappe geeignet ist.

Löschkalk/ Kalken (Mittel gegen rote Vogelmilbe)

Der mit Wasser angerührte Kalk wird in mehreren Schichten auf die betroffenen Flächen aufgetragen. Dabei sind sämtliche Spalten, Ritzen und Löcher mit der Masse luftdicht zu verschmieren. Das Kalken lässt die Milben bei Hühnern bekämpfen. Achtung! Ausreichende Schutzkleidung mit Handschuhe und Schutzbrille sind bei diesen Arbeiten unbedingt erforderlich!

Speiseöl (Mittel gegen rote Vogelmilbe)

Der Weg der Roten Vogelmilbe kann erheblich erschwert werden. Zuerst werden die benutzten Sitzstangen intensiv mit Öl eingerieben. Die Montage für die Halterungen der Sitzstangen können so gesetzt werden, dass diese in kleinen Behältern mit Öl stehen. Der nächtliche Weg der Vampire zu den Hühnern wird somit blockiert und endet für diese noch vor dem Ziel. Das Speiseöl verklebt die Tracheen (Atmungsorgane) der Vogelmilbe, sodass diese erstickt. Das Öl lässt somit die Milben bei Hühnern bekämpfen.

Kieselgur (Mittel gegen rote Vogelmilbe)

Bei der Hühnerhaltung dabei sein.Kieselgur, ein versteinerter Mineralstaub aus fossilen Kieselalgen, wirkt mechanisch auf das Chitingerüst des Vogelmilbenpanzers. Die feinen Mineralgesteine sorgen für eine abriebartige Beschädigung der Panzeroberfläche. Der Mineralstaub dringt ein, lässt den Panzer komplett austrocknen und gleichzeitig eine Hohe Anzahl an Milben bei Hühnern bekämpfen. Für den Einsatz von Kieselgur ist folgende Vorgehensweise ratsam:

  • Bei großen Stallanlagen helfen spezielle handelsübliche Geräte.
  • Für die Anwendung in kleineren Ställen ist eine Stäubeflasche ausreichend.
  • Die Möglichkeit eines Ventilators steht ebenfalls zur Debatte. Dieser wird vor dem Stalleingang (Hühnerklappe) ausgerichtet, um den Staub, der gleichzeitig per Hand zugeleitet wird, in das Stallinnere zu blasen.
  • Bei allen Arbeiten gilt das Tragen einer Atemschutzmaske!
Anzeige
Milben-Stop Puder (Kieselgur)
Hersteller: AniForte
Inhalt: 2 KG
Hilfreich bei: Parasiten (Milben, Flöhe etc.)
 Inhaltsstoffe: 100 % Diatomeenerde
33,99 €
Jetzt ansehen *
Milben-Stop Puder (Kieselgur)
Hersteller: AniForte
Inhalt: 2 KG
Hilfreich bei: Parasiten (Milben, Flöhe etc.)
 Inhaltsstoffe: 100 % Diatomeenerde
33,99 €
Jetzt ansehen *

Für und Wider bei Insektiziden als Mittel für Milben bei Hühnern bekämpfen!

Bei akutem Befall durch Rote Vogelmilben ist mitunter der chemische Einsatz von Insektiziden unumgänglich. Achten Sie jedoch stets bei dem im Handel erhältlichen Mittel gegen rote Vogelmilbe auf die Zusammensetzung und deren Nebenwirkungen auf das Geflügel.

Toxische Präparate als „Mittel gegen rote Vogelmilbe“ enthalten meist Giftstoffe, die das Organsystem der Hühner in Mitleidenschaft ziehen. Die Rückstände dieser Insektizide lagern sich im Tierfleisch und in Eiern ab, die den Menschen – trotz seiner Schutzkleidung – durch den Konsum früher oder später wieder zugeführt werden.

Fazit!

Bei unklaren Beschwerden und Krankheitssymptomen der gefiederten Zweibeiner sollte stets ein Tierarzt konsultiert werden. Nur dieser kann eine fachkundige Diagnose stellen und Hinweise zur weiteren Behandlung geben, damit die Milben bei Hühnern schnellstmöglichst bekämpft werden.