Was ist die Mareksche Krankheit?
Die Mareksche Krankheit, auch bekannt als Mareksche Lähmung oder Marek Krankheit, bezeichnet eine tödlich verlaufende Krankheit die bei Hühnern, seltener auch anderen Hühnervögeln, auftritt. Die Krankheit wurde nach Josef Marek, einem ungarischen Tierarzt, benannt. Es handelt sich um eine Virus-, im eigentlichem Sinne, Herpeserkrankung, die hochansteckend ist und hohe Verluste im eigenen Bestand mit sich bringt.
Der Fortbestand wird, wenn sich die Mareksche Lähmung erst einmal bei den Hühnern ausgebreitet hat, extrem gefährdet sein und muss in den meisten Fällen komplett eliminiert werden. Die Mareksche Krankheit gibt es überall dort wo es Hühner gibt; sie befällt Hühner auf der ganzen Welt. Nach dem Tierschutzgesetz ist die Marek Krankheit eine sowohl in Deutschland, als auch in Österreich, meldepflichtige Krankheit.
Entstehung der Mareksche Lähmung
Küken und Jungtiere gelten als besonders gefährdet, da die Mareksche Krankheit beinahe ausschließlich nur Jungtiere befällt. Ältere Tiere, die bereits über fünf Monate alt sind, infizieren sich meist nichtmehr mit der Marek Krankheit. Die Erreger halten sich jedoch extrem lang – bis zu einem Jahr. Deshalb ist äußerste Vorsicht geboten. Auch wenn man die infizierten Tiere entsorgt, bedeutet dies nicht, dass sich die Erreger nicht auf den Bruteiern, auf dem Boden, Federn, Futtermittel, Hautabschilferungen, im Kot oder im Einstreu befinden und weitere Tiere infizieren. Ebenso findet man sie an lebenden Überträgern wie Vogelmilben, Getreidekäfer und Flöhe. Selbst bei gründlichster Reinigung des Stalls und Geheges ist dies kein endgültiger Sieg über die Krankheit. Die Marek Krankheit wird zudem über die Luftwege übertragen. Infizierte Hühner scheiden den Virus der Marek Krankheit nach spätestens sieben Tage nach der Infektion über ausfallende Federn, Speichel, und Kot lebenslang aus. Wenn ein Tier im Bestand betroffen ist, dauert es nur wenige Wochen bis schließlich alle Tiere betroffen sind.
Inkubationszeit der Marek Krankheit bei Hühnern
Die Inkubationszeit der Marekschen Lähmung ist eher ungewöhnlich. Sie beträgt zwischen zwei Monaten und einem halben Jahr, weshalb man als Besitzer meist erst viel zu spät bemerkt, dass seine Hühner erkranken. In diesem breiten Zeitrahmen kann es natürlich zu weiteren Ansteckungen und einer ganzen Epidemie kommen. Daher sollte man seine Tiere stets intensiv beobachten und bereits bei kleinsten Anzeichen der Marek Krankheit einen Tierarzt kontaktieren.
Symptome der Marekschen Krankheit
Die Mareksche Krankheit drückt sich in den unterschiedlichsten Formen aus, weshalb man sich vor der Haltung von Hühnern dringend über diese Krankheit informieren sollte. Es sind zwei Formen der Marekschen Krankheit bekannt: die klassische oder auch chronische Form und die akute Form.
Die klassische Form der Marekschen Lähmung bricht in den meisten Fällen zwischen dem zweiten und dem fünften Lebensmonat des Tieres aus. Die betroffenen Hühner haben auffällige Lähmungserscheinungen und erblinden in einzelnen Fällen. Die Lähmungserscheinungen reichen von einem kleinen Hinken und dem Hinterherziehen eines Beines, bis zu vollkommener Unkoordination der Bewegungen und einer kompletten Fehlstellung der Füße. Krampfanfälle, sowie die deutliche Veränderung der Pupillen sind ebenso typische Symptome der Marekschen Lähmung. Wenn die Krankheit voranschreitet kann man beim Abtasten des erkrankten Huhn knotenförmige, geschwulstartige Veränderungen an den Flügeln und Beinen ertasten. Ebenso beginnt den Tieren das Gefieder auszugehen.
Die akute Form der Marekschen Krankheit befällt seuchenhaft Jungtiere, die nicht älter als 8 Wochen alt sind. Bei der akuten Form dieser Krankheit ist es besonders schwer diese Krankheit zu erkennen, da die einzigen sichtbaren Symptome die Hautveränderungen sind. Die Haut wirkt fahler und rauer. Der vorausgehende Tod kann jedoch auch ohne Hautveränderung stattfinden, weshalb es in Kombination mit der langen Inkubationszeit sehr schwer zu erkennen ist, woran das Tier gelitten hat. Erst, wenn bereits fast der komplette Bestand infiziert und genügen Tiere verstorben sind, kann durch eine Sektion anhand der krebsartigen Wucherungen in Lunge, Keimdrüse, Milz, Leber und Darm die Marek Krankheit sicher diagnostiziert werden.
Bekämpfung der Marek-Krankheit
Eine Medikation oder gar Heilung gibt es bei der Marekschen Lähmung nicht und es ist dazu abzuraten die wenigen Hühner, die diese Krankheit überstehen würden, leben zu lassen. Sie tragen die Erreger weiter in ihren Körpern und verbreiten sie dementsprechend auch, was für die nachfolgenden Hühner den Tod bedeuten würde. Eine komplette Eliminierung des kompletten Bestandes ist nötig, wie eine komplette Desinfektion der Lebensbereiche der Tiere.
Vorbeugung der Marekschen Lähmung
Dadurch, dass es keine Heilung für die Marek Krankheit gibt, liegt der Fokus voll und ganz auf der Vorbeugung, weshalb veterinärhygienische Maßnahmen dringend von Nöten sind. Die Marek Krankheit kostete in der Vergangenheit unzählige Beständen das Leben, weshalb ein Impfstoff entwickelt wurden ist. Dieser Impfstoff wird den Küken am ersten Lebenstag injiziert, wobei bei dieser Impfung zwischen drei Impfstoffen gewählt werden kann. In der Regel wird die Impfung allerdings nur bei zukünftigen Legehennen und Zuchthennen durchgeführt. Die geimpften Hühner sollte man circa drei Wochen getrennt von den anderen Hühnern halten, da auch das Impfvirus ansteckend sein kann und so eine Infektion der nicht geimpften, älteren Tiere mit sich ziehen kann. Ebenso wird seit einigen Jahren versucht resistente Hühner zu züchten, wodurch die asiatischen Rassen sich durch ein auffallend starkes Immunsystem auszeichnen, da sie nicht überzüchtet sind.