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Federlinge – häufige Quälgeister bei Hühnern

Federlinge bzw. Federläuse setzen dem Gefieder des Huhns so richtig zu und können dabei erheblichen Schaden nicht nur für die Gesundheit des Huhnes selbst anrichten. Die zur Gruppe der Ektoparasiten gehörenden Federlinge sind flügellose Insekten, die auch unter dem Namen Kieferläuse bekannt sind. Federlinge sind neben Milben die am häufigsten zu beobachtenden Parasiten bei Hühnern.

Federlinge sind nicht nur eine echte Plage für die Hühner. Auch Züchter und Halter möchten die unliebsamen Gäste schnell wieder loswerden. Abgesehen von der Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Huhnes, ist mit Leistungseinschränkungen zu rechen.

Federläuse setzen sich an der Unterseite des Gefieders ab und ernähren sich von den Federn selbst. Gelegentlich fressen sie auch Hautschuppen, selten Blut. Ist ein Huhn von Federläusen befallen, sind schnell auch andere Hühner betroffen.

Die Übertragung erfolgt entweder von Huhn zu Huhn oder über herumliegende Federn. Findet ein Federling keinen neuen Wirt, hat es eine Überlebenschance von etwa einer Woche, danach stirbt der Parasit.

Federlinge: Befall bei Hühnern erkennen

Die bis zu drei Millimeter groß werdenden Parasiten sind einem geschulten Auge durchaus erkennbar. Federlinge (Mallophagida) sind dunkel bis grau, haben sechs Beine und einen langen, schlanken Rumpf.

Der Parasit gilt als besonders lichtscheu, weshalb er nur im dichten Gefieder anzutreffen ist. In der Regel haben Federlinge nur ein Wirtstier, bei dem auch die Fortpflanzung stattfindet.

In Reihen werden die Eier (Nissen) an die Federäste abgelegt, bevorzugt Kehle und Kloake. Ein Weibchen kann bis zu 100.000 Eier ablegen.

typisches_federling_nest
typisches Federlingnest

Nach weiteren ein bis zwei Wochen schlüpfen die Larven und wachsen innerhalb von weiteren fünf Wochen zu Federlingen heran. Eine besonders rasche Verbreitung der Federläuse wird durch warmes und feuchtes Wetter noch begünstigt.

Merkmale der Federlinge

  • Wissenschaftlicher Name: Mallophagen
  • Größe: 1 bis 5 Millimeter
  • Farbe: Dunkel bis grau
  • Fundort: an der Unterseite des Gefieders
  • Wirt: Huhn

Hauptmerkmal für einen Befall der Federlinge ist ein glanzloses und struppiges Gefieder beim Huhn. Das ist darauf zurück zu führen, dass sich die Federlinge von den Federn ernähren und sogar richtig abnagen.

Doch bis es dazu kommt, haben sich die Federlinge schon stark vermehrt und besiedeln in der Regel bereits das ganze Huhn. Jetzt heißt es zu handeln. Weitere Anzeichen für den Befall von Federläusen sind Juckreiz, Mattigkeit und Müdigkeit, was aufgrund von Schlafmangel zurückzuführen ist.

Weiterhin ist ein übermäßig intensives Putzen des Gefieders zu beobachten. Dies hat zur Folge, dass die wasserabweisende Wirkung des Gefieders beeinträchtigt, wenn nicht sogar aufgehoben wird. Das Immunsystem wird geschwächt, die Hühner frieren.

Zu finden sind die Federlinge an der Unterseite des Gefieders, sodass die lichtscheuen Parasiten ideal vor Sonne geschützt sind.

Symptome

  • Glanzloses, schütteres Gefieder
  • Struppiges Gefieder (Fraßspuren)
  • Kahle Stellen
  • Juckreiz
  • Müdigkeit, Mattigkeit
  • Hautrötungen

Zu den seltenen Symptomen zählt Blutarmut, was auf einen extrem starken Befall zurück zu führen wäre.

Ursachen von Federlingen bei Hühnern

Die Ansteckung erfolgt entweder über andere Hühner oder Wildvögel. Außerhalb des Wirtstiers können Federlinge nicht lange überleben. Gelegentlichen erfolgt die Übertragung der Federlinge auch über Insekten, wie Mücken. Die Ursache kann aber auch aus dem eigenen Stall kommen. Unsaubere, dunkle und feuchte Hühnerställe bilden für Ektoparasiten wie Federläuse ein willkommenes Quartier.

Behandlung der Federlinge bei Hühnern

Küken sind bei der Hühnerhaltung fast das schönste. Ist man sich völlig sicher, dass es sich um Federläuse handelt und sind nur einige wenige Hühner befallen, heißt es schnell zu handeln. Um den Befall nicht auf den ganzen Stall auszuweiten ist es ratsam, die betroffenen Hühner zu isolieren.

Spezielle Puder und Sprays sind bei akuten Befällen einen ersten Versuch wert. Möchte man die lästigen Parasiten loswerden, sollte es den Viechern so ungemütlich wie möglich gemacht werden.

Kriechöl (Ballistol, Kokosölderivat) kann ein sehr erfolgreiches Mittel gegen Federlinge sein. Hierfür wird es am Nacken und speziell im Bereich der Kloake aufgebracht und einreiben. Das Kriechöl verstopft die Tracheen der Federlinge, so dass diese ersticken. Da Ballistol bereits länger als effektiv bekannt ist, gibt es hier bereits extra eine Ballistol Animal, welches speziell für die Tierversorgung angepasst wurde.

Bei starkem Befall sollte auf ein Insektizid zurückgegriffen werden. Nicht zu empfehlen ist die Behandlung mit dem giftigen Pyrethroiden, egal ab als Spray oder Puder, da es neurologische Reaktionen hervorrufen kann. Beliebt sind sogenannte Spot-Ons, bei denen einige Tropfen in den Nacken des Huhns gegeben werden. Die Haut nimmt den Wirkstoff auf und verteilt sich somit über den ganzen Körper des Huhns.

Tipp: getrockneter Lavendel im Hühnerstall – Getrockneter Lavendel enthält viele ätherische Öle und kann unterstützend zum Fernhalten der Federläuse angewandt werden. Einfach einige Bündel des getrockneten Lavendels in die Stallungen hängen. Gleichzeitig werden damit auch andere Insekten und Parasiten abgewehrt.

Solle die eigene Behandlung nicht anschlagen und es dem betroffenen Huhn schlechter gehen, so ist es ratsam zur Behandlung einen Tierarzt hinzuzuziehen. Medikamente wie Stronhold oder Ivomec mit dem Wirkstoff Ivermectin werden vom Tierarzt verschrieben und gelten als besonders wirkungsvolle Behandlung bei Federlingen. Aber auch bei Milben und Zecken gilt der Wirkstoff Ivermectin als gute Behandlungsmethode.

Federlinge bei Hühnern vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu einem Befall durch die Parasiten kommen, sollte auf eine gute Stallhygiene Wert gelegt werden. Das Säubern gehört ebenso dazu, wie das regelmäßige Entkalken der Stallungen. Auch die gelegentliche Inspektion der Sitzstangen sollte in Erwägung gezogen werden. Ist diese stark verunreinigt, ist sogar ein Austausch ratsam. Damit sich erst gar keine Parasiten auf den Sitzstangen niederlassen, können die Stangen mit Pflanzenöl bestrichen werden. Das verstopft die Nester und Schlupfwinkel von Läusen und Milben.

Damit Hühner ihrer Gefiederpflege optimal nachkommen können, ist ein Sandbad sehr wichtig. Durch das Baden im Sand werden lästige Parasiten, wie Milden und Federläuse, der Garaus gemacht. Es ist sehr wichtig, dass sich das Huhn ordnungsgemäß putzen und säubern kann.

Ein Hahn gehört oft zur Huehnerhaltung dazu.Besteht die Möglichkeit nicht, beispielsweise in einem Staubbad, kann dies ebenfalls ein Parasitenbefall zur Folge haben. Aber auch Verletzungen des Schnabels können die Reinigung des Gefieders beeinflusse. Eine regelmäßig Kontrolle und Begutachtung der Hühner sollte daher durchgeführt werden. Nur so lässt sich ein frühzeitiger Befall erkennen.

Auch die Neuanschaffung eines Huhnes sollte nicht bedenkenlos erfolgen. Um Federläuse vorzubeugen, sollten neue Hühner eingehend einer Kontrolle unterzogen werden. Auch eine Quarantäne ist ratsam.

Herumliegende Federn sollten nahezu täglich entfernt werden, insbesondere, wenn schon von einem Befall auszugehen ist. Da die Federlinge sich gern auch in den Nestern aufhalten, kann hier präventiv vorgegangen werden. So können zugelassene Insektizide auf Lavendel, Walnussblätter oder Asterblätter gesprüht und diese zusätzlich ins Nest gelegt werden.

Weiterhin ist es ratsam den Hühnerstall zweimal jährlich mit einem zugelassenen Insektizid zur Reduzierung von Federlingen zu besprühen. Eine anschließende Belüftung ist jedoch sofort nach dem Einsatz des Insektizids erforderlich. Bei einem anhaltenden Befall von Federlingen sollte die Maßnahme im Abstand von etwa 10 Tagen wiederholt werden.