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Der Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae)

Unter der Wärmelampe gelingt die Hühnerhaltung von Klein auf.Entgegen der noch oft weit verbreiteten Meinung, dass Flöhe nur behaarte Tiere oder auch den Menschen befallen können, tritt dieser Hygieneschädling ebenso bei Vögeln und Hühnern auf. Dem Hühnerfloh fehlt im Vergleich zu Hunde- und Katzenfloh der sogenannte Kopfkamm, ein stachelartiger Fortsatz im Kopfbereich. Der Kamm des Vorderbrustringes ist hingegen sehr gut ausgebildet und hat auf jeder Seite 14 Stacheln. Der Hühnerfloh ist ein bräunliches, flügelloses Insekt, bei dem das dritte Beinpaar ausgezeichnet entwickelt ist und dem Schädling als Sprungbeine dient. Im Verhältnis gesehen, befähigt es dem Floh zu relativ weiten Sprüngen, um sich so im Gefieder der Wirtsvögel zu bewegen. Untersuchungen und Forschungsergebnisse zeigen auf, dass der Hühnerfloh bereits bei über siebzig Vogelarten nachgewiesen werden konnte. Die Bedingungen der heutigen Massentierhaltung begünstigen den Flohbefall im Hühnerstall, wo sich der Schädling massenhaft vermehren kann. Aber auch private Stallungen und kleinere Anlagen können betroffen sein. Finden sich im Verlauf nicht genügend Wirtstiere, besteht auch eine erhöhte Gefährdung für ein Übergreifen auf Säugetiere und den Menschen.

Flöhe bei Hühnern erkennen

Bei der Hühnerhaltung gibt es viele Rassen.Wie andere Flöhe auch, ernähren sich erwachsene Hühnerflöhe vom Blut ihrer Wirte. Sie können verschiedene Infektionskrankheiten übertragen. Die Angst, so extrem gefährliche Krankheiten zu transportieren, ist beinahe so alt wie die Menschheitsgeschichte, wie zum Beispiel bei der Pest. Im Speichel des Flohs finden sich Antikoagulantien, welche die Blutgerinnung verhindern. Die Substanzen verursachen allergische Reaktionen und Entzündungen, wodurch der Flohstich stark juckende Hautveränderungen bewirkt. Frisch geschlüpfte Schädlinge ernähren sich vom eingetrockneten Blut oder Kleinstelementen im unmittelbaren Lebens,- sowie Nistbereich des Wirtes, das von den Altflöhen ausgeschieden wurde. Grundlegend bleibt also festzustellen, dass die Flöhe Tiere mit einem festen Schlafplatz bevorzugen, um ihrem Nachwuchs eine bestmögliche Grundlage zu bereiten.

Das ein Huhn Flöhe hat ist zunächst nicht so einfach auszumachen. Manchmal kann es sein, das man einen Befall erst bemerkt, wenn der Floh den Wirt, beispielsweise zum Menschen, wechselt. Die infolge des Flohstichs auftretenden Quaddeln und Erytheme fördern ein vermehrtes Kratzen. Zusätzlich werden Sekundärinfektionen gefördert. Flöhe bei Hühnern bewirken zunächst eine gesteigerte Unruhe bei den Vögeln. Besonders die Hennen sind daraufhin vom Abmagern betroffen und anfälliger gegenüber Krankheiten.

Jedes atypische oder apathische Verhalten bei einem Huhn mit Flöhen kann der Erkennung dienen. Saugen die Hühnerflöhe relativ große Blutmengen und ist der Befall stärker, kann eine Eisenmangelanämie auftreten, die dann bei Küken oder Jungvögeln auch zum Tod führen kann.

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Weiterreichende Infektionen, hervorgerufen durch den Befall, verursachen bei geschwächten Hühnern auch anderweitige Problematiken, wie beispielsweise Bakterien im und am Eistich, beziehungsweise dem sogenannten Hahnentritt.

Hühnerflöhe bekämpfen

Zur Bekämpfung von Hühnerflöhen bestehen verschiedene Möglichkeiten, nachdem der Befallsherd auswindig gemacht wurde. Um diesen zu lokalisieren kann auch eine von diversen Herstellern angebotene Flohlichtfalle eingesetzt werden. Der Schädling wird hierbei von einer strahlenden Lichtquelle angelockt und verfängt sich auf einer entsprechenden Klebefläche.

Für den weiteren Behandlungsverlauf stehen neben Kieselgut, das auch bei Milben einsetzbar ist, verschiedene Kontaktinsektizide zur Verfügung. Die giftfreien Kieselsäurepräparate sollten auf alle von den Hühnern frequentierten Stellen aufgetragen werden. Wirkstoffe wie fossiles Plankton, zerstören die Wachsschicht auf der Körperoberfläche des Flohs und bewirken, dass die Hühnerflöhe regelrecht austrocknen.

Das vielen als Waffenöl bekannte Ballistol kann zur Hühnerflohbekämpfung eingesetzt werden. Das Kriechöl enthält Laurinsäure und beeinträchtigt die Atmungsvorgänge der Flöhe und Larven.

Spezielles Ballistol

Die verschiedenen Wirkstoffgruppierungen der Insektizide, die meist als Sprühpräparate vertrieben werden, wirken direkt auf den Hühnerfloh sowie auf die Larven. Sogenannte Entwicklungshemmer wirken direkt auf die Entstehungsphase ein und sorgen für ein Absterben der Eier und Larven. Andere Mittel wirken auf pflanzlicher Basis, wie beispielsweise Produkte aus den Blüten verschiedener Chrysanthemen-Arten. Dieses Kontaktinsektizid stört das Nervensystem des Hühnerflohs und verursacht Koordinationsstörungen, Lähmung und Tod. Unabhängig vom Einsatz der verschiedensten Mittel, sollte in fast allen Fällen nach einigen Wochen, eine entsprechende Nachbehandlung vorgenommen werden. Eine andere alternative Bekämpfungsmöglichkeit gegen den Hühnerfloh sind Ultraschallgeräte.

Prävention und Besonderheiten

Die beste Möglichkeit der Vorbeugung gegen den Hühnerflohbefall ist Hygiene. Saubere Stallungen haben hier oberste Priorität. Besonders bei höheren Temperaturen ist häufigeres Reinigen notwendig.

Die Charakter Unterschiede der Hühnerrassen sind besonders zu beachten.Bei kälteren Temperaturen zwischen 3 – 8 Grad Celsius sterben Hühnerflohlarven ab. Einstreu, Nistmaterial, Teppichböden und alle weiteren Gegebenheiten im direkten Lebensumfeld der Hühner müssen einer spezifischen hygienischen Sorgfalt unterliegen, so dass bereits in diesen sensiblen Bereichen präventive Vorkehrungen getroffen werden. Die Ansteckungsgefahr kann erheblich verringert werden, wenn der Kontakt zu wildlebenden Vögeln eingeschränkt wird, da selbst bei Zugvögeln die fest gesponnenen Puppen des Flohs die Reise überdauern können und sich erst nach deren Rückkehr weiter ausbilden.

Alte Brutstellen und Nistkästen von Wildvögeln, besonders im warmen Spätsommer, die sich in der Nähe von Hühnerstallungen befinden, sollten stets verbrannt werden, um einen weiteren Verbreitungsherd auszuschließen. Vor dem Einsatz möglicher Insektizide oder anderer Bekämpfungspräparate ist es ratsam tierärztlichen Rat hinzuzuziehen, um Folgen und Auswirkungen auf die Hühner, andere Tiere oder auch den Menschen abzuklären. Empfehlenswert ist auch eine intensive Beratung durch einen sachkundigen Schädlingsbekämpfer, der genauestens über Einsatzmöglichkeiten, verschiedenste Einsatzmittel und deren Wirkung, informieren kann.