Ornithose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit. Innerhalb Deutschlands zählt sie zu den meldepflichtigen Tierseuchen. Die Krankheit kann über 100 Vogelarten befallen und ist in seltenen Fällen auch auf den Menschen übertragbar.

Besonders Hühnerbesitzer sind hierbei gefährdet, da die Hühner nur wenige der für die Krankheit typischen Symptome zeigen und daher oft erst sehr spät ein Befall des Bestandes bemerkt wird. Wie Sie die einzelnen Symptome frühzeitig erkennen und der Ornithose in Ihrem Hühnerbestand wirksam vorbeugen können, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Die Herkunft der Infektionskrankheit Ornithose

Da der Erreger, welcher die Ursache für die Infektionskrankheit Ornithose ist, weltweit auftritt, ist die ursprüngliche Herkunft der Krankheit unbekannt. Ausgelöst wird die Ornithose vom gram-negative Bakterium Chlamydophila psittaci und zählt zu der Gruppe der Chlamydien.

Es wurde beobachtet, dass besonders Papageien und Wellensittiche anfällig für eine Erkrankung sind. Hühner jedoch gelten als unempfindlicher dem Erreger gegenüber, dennoch ist eine Ansteckung möglich. Doch allgemein gilt eine Meldepflicht bei betroffenen Tieren, da die Verbreitung eingedämmt werden muss.

Die Ornithose Symptome bei Hühnern

Bei Sing- und Nutzvögeln, wie auch den Hühnern äußert sich die Tierseuche Ornithose als grippeartige Allgemeinerkrankung. Besonders die Lungen der Tiere werden beim Krankheitsverlauf geschädigt (Bronchopneumonie). Die daraus resultierenden Symptome sind:

  • Abgeschlagenheit
  • Schläfrigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Schnupfen
  • Lidbindehautentzündung

Weitere jedoch seltener auftretende Symptome sind:

  • Apathie
  • Lungenentzündung
  • dünnflüssiger, gelblicher Kot

Diese Symptome treten meist nur bei Enten und Puten auf. Generell lässt sich beobachten, dass Hühner nur sehr geringe, bis keine Symptome zeigen. Dadurch ist es für Hühnerhalter besonders schwer eine Infektion innerhalb des Bestandes zu erkennen.

Ein wachsames Auge und einige Vorsichtsmaßnahmen sind daher für Hühnerbesitzer das wichtigste.

Tipp: Besonders die Jungtiere sollten kritisch beobachtet werden, da die Ornithose vermehrt junge Tiere befällt. Hühner sind allerdings weniger anfällig für die Infektionskrankheit als andere Geflügelnutztiere.

Zu der Übersicht der Symptome gehört auch ein genauerer Blick auf den Krankheitsverlauf, denn dieser lässt meist auf Begleitsymptome schließen. Die Ornithose verläuft beim Huhn kaum bemerkbar und führt daher oft zum Tod des Tieres. Die Krankheit beginnt mit der Infektion des Tieres und einer Inkubationszeit von 7 bis 14 Tagen. Nach dieser Zeit können je nach Verlauf der Infektion, die ersten Krankheitssymptome auftreten.

Die Ornithose befällt hierbei zunächst die Luftwege und es kann zu Nasenausfluss und Schnupfen kommen. Anschließend breitet sich die Entzündung auf die Augenlider aus und diese schwellen sichtbar an.

Danach wird bereits der Darm angegriffen und die Tiere wirken müde und entwickeln Durchfall, wodurch sie stark abmagern. Atemnot und Krämpfe sind meist das letzte Stadium der Krankheit vor dem Tod des Huhnes. Dieser Verlauf dauert etwa 8 bis 9 Tage.

Jedoch verläuft die Ornithoseerkrankung nicht immer so aggressiv ab, es gibt auch viele Fälle, bei denen die betroffenen Hühner nie Symptome zeigten und monate- und jahrelang mit dem Erreger lebten. Dieses dadurch allerdings auch verbreiteten und eine Gefahr für andere Tiere und auch Menschen darstellten.

Die Ornithose Symptome bei Menschen

Wenn der Mensch sich mit der Infektionskrankheit ansteckt, zeigt er folgende Symptome:

  • Schüttelfrost
  • hohem Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Lichtscheu
  • Husten
  • gelegentlich blutigen Auswurf
  • Delirien

Durch Antibiotika und eine Behandlung von ca. 3 Wochen kann die Ornithose beim Menschen wirksam bekämpft werden. Die Krankheit ist beim Menschen allerdings nur äußerst selten anzutreffen.

Ansteckung und Verbreitung der Ornithose bei Hühnern

Die Verbreitung des Ornithose-Erregers erfolgt durch den Nasenausfluss und Speichel der kranken Tiere. Auch der Kot kann den Erreger tragen. Selbst im Gefieder der Tiere wurde der Erreger bereits gefunden, daher ist eine Verbreitung durch das Flattern der Tiere ebenfalls möglich. Eine Ansteckung erfolgt durch das Einatmen des Erregers, dieser greift direkt die Kopfschleimhäute an. Daher ist nach einem Befall des Bestandes eine komplette Desinfektion des Hühnerstalles notwendig, da der Erreger sich monatelang im Staub des Stalles festsetzen kann.

Tipp: Die Tiere untereinander infizieren sich bei besonders aggressiven Fällen sogar über die Atmung der Tiere. Die Krankheit wird hierbei als Tröpfcheninfektion verbreitet. Haben Sie daher ein besonders wachsames Auge auf die Symptome der Ornithose.

Behandlung und Vorbeugung der Ornithose bei Hühnern

Um die Ornithose bei den eigenen Hühnern zu vermeiden, wird gefährdeten Tieren eine Prophylaxe zum Hühnerfutter gegeben. Diese Prophylaxe durch die Zugabe von Tetrazykline hat die Anzahl an bekannten Erkrankungen stark abnehmen lassen.

Als zusätzliche Vorbeugung sollten neue Tiere zunächst in Quarantäne kommen. Diese sollte etwa 3 Wochen anhalten, da die Inkubationszeit 7 bis 14 Tage beträgt. Eine derartige Behandlung sollte immer mit dem Tierarzt abgestimmt werden und macht meistens nur Sinn, wenn andere Hühner in der Haltung bereits von Ornithose betroffen sind oder waren.

Sollte es zu einem Befall der eigenen Hühner kommen ist es besonders Wichtig, diesen umgehend zu melden, da die Ornithose unter die meldepflichtigen Tierseuchen fällt. Eine Behandlung durch den Tierarzt mit Antibiotika (Chloramphenikol. Tetrazykline) kann das Leben der Tiere retten.

Anschließend muss eine gründliche Stalldesinfektion durchgeführt werden. Eine Behandlung und Desinfektion ist allerdings nur bei Hobbyhaltung erlaubt, betrieblich gehaltene Hühner und Hühner, welche Verkauft werden sollen, müssen geschlachtet werden.