
Hühner, die Allesfresser?
Hühner sind Allesfresser- so würde man meinen, dass ihre Ernährung keinem klaren Plan folgen muss und nicht abwechslungsreich sein muss. Weit gefehlt: Zwar picken Hühner gerne Körner, Beeren oder Insekten, jedoch ist ihre Ernährung extrem wichtig für ihre Gesundheit als auch für die Legeleistung. Es bedarf Kenntnis der Anatomie eines Huhns als auch Wissen um ihr natürliches Ernährungsverhalten. Wer Masthühner halten möchte, braucht laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung § 17, Abschnitt 1, seit dem 30. Juni 2010 eine Sachkundebscheinigung vom Tierarzt, um ebenjene Kenntnisse über Anatomie und natürliches Verhalten nachzuweisen. Aber auch für private Halter von Legehennen oder Hühnern ist dieses Wissen unentbehrlich.
Der Verdauungsapparat des Huhns

Legt das Huhn nun eine kleine Pause beim Futtern ein, wird die aufgenommene Nahrung aus dem sogenannten Kropf in Etappen über den Drüsenmagen weiter in den Muskelmagen gepumpt
Dieser Vorgang erfolgt reflektorisch, je nach Füllzustand des Magens. In dem Muskelmagen wird die aufgenommene Nahrung nun zerkaut- daher auch der Name „Kaumagen“.
Übrigens nehmen Hühner instinktiv kleine Steinchen auf: Diese unterstützen die mit Hornlage überzogene Magenwand des Kaumagens und helfen, das Futter zu zermalmen. Die chemische Verdaaung und Aufnahme der Nährstoffe erfolgt im Dünndarm des Huhns. Allerdings wird bei Hühnern, im Gegensatz zu allen anderen Säugetieren, keine Laktase gebildet. Es macht daher wenig Sinn, Milchprodukte in das Futter der Hühner zu geben.
Die natürliche Ernährungsweise
Ebenso wie Menschen brauchen auch Hühner verschiedene Nährstoffe und Energieträger. Die Nährstoffe müssen also regelmäßig und in ausreichender Menge durch das Hühnerfutter aufgenommen werden. Hühner bekommen Mangelerscheinungen bei der fehlenden Aufnahme. Es existieren etwa 50 verschiedene Elemente, die zu der Gruppe der Nährstoffe zählen. Diese Vielfalt verdeutlicht, dass Hühner unmöglich mit nur einem einzigen Futter ausreichend versorgt werden können. Ihre Nahrung sollte aus verschiedenen Futtermitteln bestehen, deren Bestandteile sorgfältig aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig ergänzen. Die optimale Versorgung des Huhns ist nur so gegeben.
In der freien Natur picken die Hühner gerne überall und alles mögliche, da sie instinktiv versuchen, ihren hohen Nährstoffbedarf zu decken. Sie fressen beispielsweise Samen, Körner, Würmer, Blätter, Gras oder Beeren. Auch kleine Insekten oder Essensreste nehmen sie zu sich. An dieser für die Hühner natürlichen Ernährung sollte sich ein Beispiel genommen werden.
Nicht zu viel und nicht zu wenig

Der Wasserbedarf beträgt etwa das Doppelte von er Futtermenge: Pro Huhn sollten Sie mit etwa 250 Milliliter rechnen. Das Wasser sollte in einem sauberen Gefäß bereit stehen und ebenfalls täglich gewechselt werden.
Sonderfall: Legehennen
Legehennen sollte regelmäßig Kalk gefüttert werden, da sie zur Eierschalenbildung große Mengen an Kalk benötigen. Falls Sie kein Fertigfutter verwenden oder ältere Tiere besitzen, ist es ratsam, einen separaten Trog mit Muschelkalkschalen zu nutzen. Füttern Sie keinesfalls Eierschalen: Die Hühner gewöhnen sich daran und könnten ihre eigenen Eier zerfressen.
Fleisch- Wann und wie?

Verarbeitete Tierprodukte sind tabu. Dazu zählt zum Beispiel Fleischmehl. Hühnerfutter enthält genau deswegen pflanzliches Protein anstatt tierischem Eiweiß. Dieses wird aus Soja oder Erbsen gewonnen. Spezielle Hühnerfutter sind mit unverarbeiteten Tieren wie etwa Garnelen bestückt.
Wer auf natürliche Ressourcen zurückgreifen möchte, kann seinen Tieren auch Mehl- oder Regenwürmer anfüttern. Die Gabe von Fleisch kann allerdings auch kontraproduktiv wirken, da sich so leicht Kannibalismus entwickeln kann.
Viel Anspruch für gute Gesundheit
Alles in Allem sind Hühner anspruchsvolle Tiere, die auf eine ausgewogene Ernährung angewiesen sind, um bei bester Gesundheit zu bleiben und weiterhin viele Eier zu legen. Ihnen schmecken Getreide, Mais, Erbsen, Soja oder auch Samenkörner. Je nach Rasse haben Hühner einen Bedarf von etwa 120 Gramm Futter und der doppelten Wassermenge pro Tag. Als Ergänzung zu dieser Ernährung eignet sich frisches Grünzeug und vereinzelt auch unverarbeitete Tierprodukte. Freilandhaltung ermöglicht den Tieren außerdem, ihren Nähstoffbedarf instinktiv weitestgehend selbst zu decken.
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