Silverudds Blå

Wer ein besonders buntes Eierkörbchen anstrebt, kommt um die Silverudds Blå (früher auch schwedische Isbar genannt) mit ihren grünen/blauen Eiern eigentlich nicht mehr herum.

Im letzten Jahrhundert in Schweden für die Eierproduktion erzüchtet, erfreuen sich diese robusten und freundlichen Grünleger zunehmend großer Beliebtheit unter den deutschen Hobbyhaltern.

Familien und Anfänger schätzen neben dem ansprechenden Äußeren auch den selbstbewussten und zugänglichen Charakter, der sie leicht handzahm und ihre Haltung unkompliziert macht.

 

Merkmale

Das Silverudds Blå ist ein leichtes Legehuhn mit blau/grünen Eiern. Die Gefiederfarbe ist blau, mit den genetisch ebenfalls anfallenden Gefiederfarben splash (deutsch: schmutzigweiß) und schwarz.

Der Körper ist walzenförmig und oft zeigen die Hähne goldenen oder silbernen Behang.
Die Hennen neigen wenig zum Brüten, was ihrer hohen Legeleistung zugutekommt. Im ersten Legejahr können die mit 1,3-1,6 kg relativ kleinen Hennen mit ca. 200 blauen/grünen Eiern aufwarten, die zwischen 55-65 g schwer werden.

Wie bei allen Hühnerrassen lässt auch die Leistung der Silverudds Blå nach dem 1. Jahr spürbar nach, aber auch mehrjährig bleibt die Legeleistung, erfreulicherweise auch in den Wintermonaten, konstant gut.

 

 

Haltung

Als Skandinavier sind die Silverudds Blå recht winterfest und leben oft in Robusthaltung. Sie gelten als widerstandsfähig und vital.

Der optimale Stall ist auch für die Silverudds Blå der Offenstall. Beachtet werden muss wie immer eine zugfreie und trockene Sitzmöglichkeit, während geschlossene Räume oder gar Dämmung Atemwegsinfektionen und Ähnliches fördern.

Silverudds Blå sind vitale und lebhafte Hühner, die als gute Futtersucher gelten. Als leichte Legerasse sind sie gute Flieger, was aber bei normalen Zaunhöhen gar nicht nötig ist und mit Springen erledigt werden kann.

Sie sind aber recht anspruchslos und verbleiben meist auch bei einer Zaunhöhe von 1,50m im Gehege, solange es keine triftigen Gründe zum Ausbruch gibt. Bei sehr freiheitsliebenden Exemplaren bringt das einseitige Federstutzen die nötige Abhilfe.

 

Vergesellschaftung

Das Zusammenleben und Vergesellschaften von Silverudds Blå läuft in der Regel harmonisch und unkompliziert. Sie haben einen freundlichen und selbstbewussten Charakter, der sie Neuem gegenüber aufgeschlossen und unerschrocken macht.

Rangfolgen werden sozial geklärt und Grobheiten sind selten. Dies gilt auch für die Hähne der Silverudds Blå, die als verträglich und charmant bekannt sind.

Hinweis: Gruppen mit mehreren Hähnen zu halten, kann funktionieren.

Fütterung

Der Nährstoffverbrauch der Silverudds Blå ist bedingt durch ihre durchgehend gute Legeleistung natürlich entsprechend hoch. Futter für Legehennen sollte immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und ggf. nach Herstellerangaben mit Körnermischung ergänzt werden.

Leckereien sind natürlich jederzeit willkommen und auch anfallende (unverarbeitete) Gemüsereste werden nicht verschmäht, solange sie anteilsmäßig nicht die Aufnahme nährstoffreichen Futters behindern.

 

Im Winter ist das zu findende tierische Eiweiß (Würmer, Insekten) deutlich reduziert, daher empfiehlt sich besonders in der kalten Jahreszeit die Zugabe von tierischem Eiweiß und Mineralfutter.

Herkunft

Silverudds Blå wurden in den 1980er Jahren vom Schweden Martin Silverudd für die dortige Eierproduktion erzüchtet, konnten aber durch seinen plötzlichen Tod 1986 als Rasse nicht vollendet werden. Es sind daher keine klaren Rassemerkmale zum äußeren Erscheinungsbild definiert

In 2016 wurde von schwedischen Züchtern die zu dem Zeitpunkt in Deutschland als “schwedische Isbar” wenig bekannte “Rasse” ihrem Schöpfer zu Ehren in “Silverudds Blå” (Silverudds Blaue) umbenannt.

Eine der ersten durch die Schweden anerkannten Zuchten in Deutschland ist die von Nina Kühn. Auch der DNA-Test für die grüne/blaue Eierschalenfarbe, den inzwischen Silverudds Blå Züchter national und international nutzen, um ihre Zucht durch Aussortieren der spalterbigen Tiere zu verbessern, wurde in 2018 auf ihr Bemühen hin entwickelt und in der Justus-Liebig-Universität Gießen angeboten.

 

Legeleistung und Eierdetails

Silverudds Blå legen im ersten Legejahr ca. 200 Eier, die bis 55-65g wiegen und ein hohes Spektrum an Blau- und Grüntönen aufweisen und oft gesprenkelt sind.

Der optimale Legestart liegt bei 24-26 Wochen.

Hinweis: Einige Hennen neigen zur Frühreife, was allerdings auf Kosten der Eigröße geht und durch extensive Fütterung vermieden werden sollte.

Nach der ersten Legeperiode sinkt die Legeleistung wie bei den anderen Rassen auch, jedoch kann man sich auch in den Folgejahren noch an einer guten Leistung erfreuen. Diese erbringen Silverudds Blå erfreulicherweise auch in den Wintermonaten.

Hinweis: Das Bruteimindestgewicht sehen die meisten Züchter bei 50 g mit 55 g als anzustrebendes Optimum.

Nachwuchs und Zucht

Noch gibt es nicht viele Züchter, die sich den Silverudds Blå verschrieben haben, daher werden oft Mischlinge als solche angeboten. Es ist also ratsam sich vor dem Kauf zu den Merkmalen der Silverudds Blå gut zu informieren und ggf. auf die Herkunft oder Zuchtanerkennungen zu achten.

Auch wer die Tiere für die Olivleger- oder Buntlegerzucht verwenden möchte, sollte ausschließlich auf Tiere zurückgreifen, die auf Reinerbigkeit für die grüne/blaue Eierschalenfarbe getestet worden sind, da sonst die Vererbung der Eierfarbe nicht unbedingt gewährleistet ist. Dies geschieht per DNA-Test, den die Universität Gießen anbietet.

Auch Bruteier sollten optimalerweise von Züchtern bezogen werden, die die Silverudds Blå trotz fehlender Anerkennung real als Rasse züchten. Eine gute Anlaufstelle für Bruteier, Küken sowie Alt- und Jungtiere ist Nina Kühn. Ebenso finden sich weitere Ansprechpartner in deutschen Zuchtvereinigungen für Silverudds Blå.

Aufzucht

Die Küken der Silverudds Blås sind sehr agil und ihre Gefiederfarbe ist bereits am Kükenflaum zu erkennen. Mit einem guten Kükenfutter sind sie vital und befiedern schnell.

Als reine Legerasse ist die Aufzucht der Küken nicht den Hennen zugedacht, sie sollten optimalerweise keinen Bruttrieb zeigen. Bei der Kunstbrut und Aufzucht gibt es rassespezifisch keine Besonderheiten zu beachten.

Geschlechtserkennung

Die kleinen Hähne zeigen sich nach ca. 6 Wochen deutlich, wobei auch die Hennen vereinzelt zu Kamm- und Kehllappen neigen.

Häufige Fragen

Ab wann beginnen die schwedischen Isbar zu legen?

Optimalerweise mit 24 -26 Wochen

Können die schwedischen Isbar fliegen?

Sie fliegen sehr gut aber nur wenn nötig.

Eignen sich die schwedischen Isbar zum Verzehr?

Bedingt, da Legerassen wenig Fleischansatz haben