Sich ein paar eigene Hühner zu halten liegt nicht nur im Trend, sondern macht im Hinblick auf Tierhaltung und Lebensmittelqualität durchaus Sinn. Allerdings nur, wenn man seiner eigenen Hühnerschar all das bietet, was die Hühner in den dicht bestückten Ställen und Legebatterien so sehr vermissen müssen:
- ausreichend Platz im Stall
- einen angemessen großen Auslauf
- genügend Rückzugsmöglichkeiten
um nur einige wenige Vorzüge zu nennen, die die private Hühnerhaltung dem lieben Federvieh bieten sollte.
Um von Anfang an einen Stall in der richtigen Größe zu finden, können Sie den Platzbedarf ganz einfach mit unserem Stallgrößenrechner ermitteln: ⇒Zum Stallgrößenrechner⇐
Damit sehen Sie mit ein paar wenigen Klicks, ob ein für Ihre Hühner ein kleiner oder ein mittelgroßer Hühnerstall in Frage kommt, oder es ein großer Hühnerstall werden sollte.
Welche Möglichkeiten für einen großen Stall gibt es?
Kleine und mittelgroße Hühnerställe gibt es als fertige Bausätze mittlerweile in großer Auswahl und in den unterschiedlichsten Preisklassen. Sie sind mit wenig Aufwand und auch bei geringem Platzangebot aufzustellen und bieten bei durchdachtem Konzept recht viel Komfort für eine kleine Hühnerschar oder die beliebten Zwerg-Gattungen.
Tipp:Auch wenn der Stall eine ausreichende Größe hat, sollte ein überdachter Freilauf, der sich mit einem Hühnerzaun einfrieden lässt nicht fehlen. Dann müssen die Hühner bei schlechtem Wetter oder Stallpflicht (Hühnergrippe) nicht nur im Stall bleiben.
Für eine größere Hühnerschar werden diese Ställe allerdings schnell zu klein.
Möchte man für sich und die Hühner zusätzlich ein trockenes, wettergeschütztes Plätzchen schaffen, hilft meist nur eine größere Überdachung. Und dann ist man eigentlich schon mit einem Fuß mitten in der Bauphase. Also warum nicht gleich einen großen, begehbaren Stall bauen?
Für den Bau eines großen Hühnerstalls bieten sich tatsächlich einige interessante Möglichkeiten:
- Verwendung eines vorhandenen Gebäudes
- Umbau eines Gartenhauses
- Umfunktionierung eines Bauwagens
- Bau eines neuen Stalles
Natürlich kann auch ein nicht mehr benutztes Kinderspielhaus oder ein leerstehender Geräteschuppen zum Hühnerstall umfunktioniert werden. Aufgrund der meist geringen Größe dieser beiden Varianten bieten sich allerdings nur begrenzt Gestaltungsmöglichkeiten, die bei größerem Platzangebot möglich wären. Einige der hier aufgeführten Ideen lassen sich aber sicher trotzdem umsetzen.
Verwendung eines vorhandenen Gebäudes
Befindet sich auf Ihrem Grundstück ein nicht genutzter Schuppen oder eine leerstehende Garage oder Ähnliches? Wenn die Bausubstanz noch gut ist, kann mit etwas handwerklichem Geschick vielleicht ein praktischer und vor allem großer Hühnerstall daraus entstehen.
Die Vorteile bei einem vorhandenen Gebäude liegen klar auf der Hand:
- es muss keine Baugenehmigung eingeholt werden
- ein Fundament ist bereits vorhanden
- das Gebäude ist weitestgehend wetterbeständig
Steht das bereits vorhandene Gebäude auch noch an einem idealen Platz für die Hühnerhaltung, steht dem Umbau nichts mehr im Wege.
Als erstes sollten Sie das Dach auf Undichtigkeiten prüfen und den ausreichenden Lichteinfall (auch in den dunkleren Monaten) bedenken. Eventuell muss statt dem Tor eine Tür und eine Hühnerklappe eingebaut werden, dann kann es an den Innenausbau gehen. Worauf Sie hier achten sollten und womit Sie es Ihren Hühnern besonders gemütlich machen können, wird weiter unten im Text noch ausführlich behandelt.
Umbau eines Gartenhauses
Ein Gartenhaus eignet sich unter bestimmten Voraussetzungen geradezu perfekt als Hühnerstall. Allerdings sollte es kein fensterloser Geräteschuppen oder ein Häuschen aus Metall sein. Zwar lässt sich ein Gartenhaus aus beschichtetem Blech leicht reinigen, das Stallklima ist aber entweder zu heiß oder feucht und kalt.
Um hier Abhilfe zu schaffen müsste eine Isolierung und eine Holzverkleidung im Inneren angebracht werden. Außerdem fehlt diesen Häuschen meist ein Fenster, ausreichend Licht ist aber für das Wohlbefinden Ihrer Hühnerschar ungemein wichtig. Eventuell lohnt sich aber der Umbau, wenn das Gartenhaus aus Metall bereits vorhanden ist. Oder Sie können ein kleineres Gartenhaus aus Holz wählen und das Blechhäuschen als Futterkammer oder wetter-geschützten Unterstand im Hühnergehege nutzen.
Holzwände bieten eine gute Isolierung und ein feuchtigkeitsregulierendes Klima. Außerdem können Sie Zwischenwände, Sitzstangen und die Unterkonstruktion für die Legenester recht einfach mit ein paar Latten, Vierkanthölzern, Winkeln und Schrauben anbringen. Auch ein zusätzliches Fenster und die Hühnerklappe lassen sich aus einer Holzwand leichter ausschneiden.
Hinweis: Alternativ können Sie sich auch nach einem Gartenhaus aus Kunststoff umsehen. Das heizt sich im Sommer nicht so stark auf wie ein Blechhaus und strahlt im Winter auch weniger Kälte ab.
Wichtig bei der Auswahl ist, dass Anzahl und Rasse der Hühner zu der Größe des Gartenhauses passen und ein entsprechend großes Freigehege für die gefiederte Schar zur Verfügung steht.
Unser Stallgrößenrechner gibt Ihnen eine Vorstellung davon, wieviel Platz Ihre Hühner benötigen werden.
Hinweis: Wenn Sie ein neues Gartenhaus aufstellen, sollten Sie sich unbedingt vorher bei Ihrer Gemeinde erkundigen, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen. Ab einer bestimmten Größe wird diese in manchen Gemeinden zwingend verlangt.
Egal ob nun mit oder ohne Baugenehmigung, um ein frostsicheres Ringfundament kommen Sie beim Aufstellen eines neuen Gartenhauses nicht herum. Aber was tut man nicht alles, damit sich die Hühner im neuen Zuhause rundum wohlfühlen?
Umfunktionierung eines Bauwagens
Wahrscheinlich haben Sie auf einer Streuobstwiese oder einer großen Grünfläche schon das ein oder andere mal einen Bauwagen stehen sehen und ringsumher munter gackernde und scharrende Hühner. Diese mobile Stallhaltung ermöglicht es den Hühnern auf großem Gelände ein überschaubares Freigelände anzubieten und durch ständigen Wechsel auch immer eine Grünfläche verfügbar zu haben.
Ein umfunktionierter Bauwagen im heimischen Garten bietet ähnliche Vorteile wie ein Gartenhaus aus Holz, kann aber bei Bedarf auch an wechselnden Stellen aufgestellt werden. Ein neuer Bauwagen dürfte aber bei den meisten privaten Hühnerhaltern den finanziellen Rahmen sprengen.
Bei gebrauchten Bauwagen muss aber der Transport auf das eigene Grundstück bedacht werden. Zum einen muss der Bauwagen noch für den Verkehr auf öffentlichen Straßen zugelassen sein, zum anderen benötigen Sie neben der richtigen Führerscheinklasse auch eine geeignete Zugmaschine für den Transport.
Alternativ kann der Bauwagen auch mit einem Tieflader gebracht werden, was leider meinst nicht ganz günstig ist. Dafür benötigt ein Bauwagen kein Fundament und auch eine Baugenehmigung muss im Zweifelsfall nicht eingeholt werden.
Tipp: Für solche Fahrten kann sich auch eine Sondergenehmigung lohnen, am besten fragt man hier beim Landratsamt an. Ansonsten kann auch ein Verwertungshof ein hilfreicher Anlaufpunkt sein.
Wer also all diese Kosten und Umstände nicht scheut, hat auf jeden Fall einen echten Hingucker als Hühnerstall im Garten stehen.
Hinweis: Da der Boden des Bauwagens nicht direkt mit dem Erdreich in Verbindung kommt, braucht es im Winter weniger Einstreu, um die Kälte von unten abzuhalten. Außerdem haben die Hühner sozusagen einen Aufenthaltsplatz aus zwei Etagen, da sie den Platz unter dem Bauwagen ebenfalls wettergeschützt nutzen können.
Bau eines neuen Stalles
Zu guter Letzt besteht natürlich die Möglichkeit einen Stall von Grund auf selber zu bauen. Mit dem Baustoff Holz kann man nicht viel falsch machen, es muss aber eine vernünftige Isolierung bedacht werden. Ein gemauerter Hühnerstall braucht keine zusätzliche Isolierung, erfordert aber einige Kenntnisse im Maurerhandwerk.
Egal welchem Baumaterial Sie den Vorzug geben, ein ordentliches und vor allem frostfestes Fundament ist die unverzichtbare Grundlage beim Bau eines neuen Hühnerstalls.
Je nach Vorgaben der jeweiligen Gemeinde muss auch eine Baugenehmigung beantragt werden.
Hinweis: In der Regel ist bei einer Dachfläche bis 20 m² ( mancherorts sogar bis 30 m²) keine Baugenehmigung erforderlich. Das würde einer Stallfläche von 4 x 5 m entsprechen. Allerdings darf bei der Berechnung ein überdachter Freigang oder Vorplatz nicht vergessen werden.
Um von vornherein auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich vor der Planung bei Ihrer Gemeinde erkundigen.
Soll der Hühnerstall auch noch nachhaltig und ökologisch wertvoll gebaut werden, lohnt es sich das Baumaterial aus zweiter Hand zu beschaffen. Das ist sicher etwas mühsam, schont aber den Geldbeutel und ist gut für die Umwelt.
So kann zum Beispiel aus alten Fenstern, gebrauchten Pflastersteinen und übrigen Schaltafeln mit Hilfe von Vierkanthölzern, Latten und Wellblech ein Hühnerstall nach Wunsch und Maß entstehen.
Für die Dachkonstruktion empfiehlt sich ein Pultdach mit einer Neigung von 5 – 10%. Sollen es Dachziegel sein, kann eine stärkere Neigung ratsam sein. Ansonsten lässt sich ein Dach am leichtesten mit Trapez- oder Wellblech eindecken. Um Schwitzwasser am Taupunkt zu vermeiden, sollte eine Hinterlüftung und eine Dampfsperre mit eingeplant werden.
Die Seitenwände können bei einer Holzkonstruktion doppelwandig mit zwischenliegender Isolierung errichtet werden. So erreicht man ein trockenes und temperaturausgleichendes Klima im Hühnerstall, in dem sich die Tiere sicher wohl fühlen.
Für genügend Tageslicht im Stall sollten die Fenster nicht zu spärlich vorhanden sein. Allerdings darf auch nicht zu viel Kälte im Winter oder zuviel Sonne im Sommer das Stallklima belasten. Hier können ein paar Fensterläden oder einfache Jalousien Abhilfe schaffen.
Viele weiterführende Informationen und Inspirationen zu diesem Thema finden Sie in dem sehr gelungenen E-Book „Hühnerställe bauen“ von Wilhelm Bauer.
Bestandteile eines artgerechter Hühnerstalles
Ob klein, mittel oder groß, auf die folgenden Bestandteile muss man bei einem Hühnerstall in jeder Größe achten damit die Bedürfnisse der Hühner befriedigt sind.
Kleine und mittelgroße Hühnerställe, die es als Bausatz zu kaufen gibt haben meist schon entsprechende Vorrichtungen vorgesehen. Für einen großen Hühnerstall, der in einem umgebauten Gartenhaus oder Bauwagen, einem bestehenden Gebäude oder einem selbstgebauten Stall entstehen soll, sind die Vorstellungen ähnlich. Die Möglichkeiten der Gestaltung fallen jedoch viel umfangreicher aus.
Schutz vor Fressfeinden und schlechter Witterung
Sinn und Zweck eines Stalles ist es das Vieh zu schützen. In erster Linie einmal vor schlechtem Wetter wie Regen, Schnee, Wind und Kälte, aber auch gegen zuviel Sonne und Hitze. Bei kleineren Tieren stellen auch Fressfeinde eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar.
Selbst in Vorstadtsiedlungen kann ein Fuchs oder Marder sein Unwesen treiben und Ihre Hühner als leckere Mahlzeit davon schleppen, oder schlimmer noch, einfach töten.
Und damit kommen wir auch schon zu der wichtigsten Eigenschaft:
Das A und O eines Hühnerstalls ist die Dichtigkeit
Hühner vertragen Hitze schlechter als Kälte, zu mindestens dann, wenn sie einen trockenen Stall haben. Um ein entsprechendes Stallklima zu erreichen, muss der Stall folgende Voraussetzungen erfüllen:
- dichtes Dach
- vernünftige Isolierung
- keine Zugluft, aber ausreichend Belüftung
- trockener Boden
Ein Dach sollte nicht nur von außen dicht sein, sondern auch im Inneren des Hühnerstalls kein Schwitzwasser produzieren. Dies erreicht man durch eine doppelwandige Konstruktion, gegebenenfalls mit Isoliermaterial verfüllt und einer Dampfsperre mit textiler Oberfläche.
Einfache Gartenhäuser oder auch Bauwagen vertragen im Schlaf- und Legebereich durchaus auch eine isolierende Wandverstärkung.
Die Fenster sollten sich öffnen lassen und zum Schutz vor Fressfeinden mit einem engmaschigen Gitter versehen werden. Neben der Stalltüre empfiehlt sich ein zusätzlicher Hühnerschlupf (idealer Weise mit direktem Zugang zum Freigehege). Durch die kleine Öffnung dringt weniger Feuchtigkeit und Kälte ins Stallinnere und trägt so zum trockenen Stallklima bei.
Tipp: Eine automatische Hühnerklappe sorgt zuverlässig dafür, dass die Hühner abends sicher eingesperrt und morgens rechtzeitig ins Freie können. Das ist gerade am Wochenende oder wenn Sie einmal später nach Haus kommen sehr komfortabel.
Auch der Boden und die Einstreu dürfen nicht feucht oder nass sein. Daher sollte auf Holzböden verzichtet oder diese gegen Feuchtigkeit und Schimmel geschützt werden. Wo möglich sollte der Holzboden durch Estrich oder Pflastersteine mit glatter Oberfläche ersetzt werden. So lässt sich die Einstreu bei Bedarf gut entfernen und es bleibt kaum Feuchtigkeit im Bodenbelag.
Sehr praktisch ist ein Vordach, welches den Eingangsbereich trocken hält, so dass Sie beim Betreten des Stalls ebenfalls möglichst wenig Feuchtigkeit hereintragen. Zur leichteren Reinigung darf der Vorplatz ruhig ebenfalls gepflastert werden.
Befindet sich dieser Bereich zudem außerhalb des Freilaufs, bleibt er schön sauber. Hier können dann auch die Gerätschaften zur Stallpflege oder Futterbehälter ihren Platz finden.
Einfache Reinigungsmöglichkeiten schaffen
Sobald Ihre Hühner in den Stall eingezogen sind, wird er nie wieder so sauber werden, wie er anfangs war. Dennoch ist ein gewisses Maß an Sauberkeit und Stallhygiene unverzichtbar.
Damit die Reinigung sich möglichst einfach gestaltet, kann man im Vorfeld ein paar hilfreiche Vorkehrungen treffen:
- Ritzen mit Silikon verschließen
- Innenwände kalken
- Sitzstangen, Hühnerleiter und Nester sollten sich zur Reinigung leicht herausnehmen lassen
- Kotbrett unter den Sitzstangen aus leicht zu reinigendem Material (Blech oder Kunststoff) auslegen
- Kieselgur nach jeder gründlichen Reinigung ausbringen
- staubarme, saugstarke Einstreu verwenden
- Futter und Einstreu in verschließbaren Behältnissen aufbewahren (damit Mäuse und Ratten fernbleiben)
- Futterplatz nicht im Stall, sondern überdacht im Freilauf
Strom- und Wasserversorgung
Während eine eingebaute Wasserversorgung im Hühnerstall nicht unbedingt notwendig ist, sollte eine Stromversorgung im Stall nicht fehlen. Dafür reicht es ein witterungsbeständiges Kabel mit geschützten Steckdosen unterirdisch zum Stall zu legen und an einer günstigen Stelle anzubringen. So können die Hühner mit Licht und im Krankheitsfall mit einer Wärmelampe im Stall versorgt werden.
Natürlich benötigen Hühner täglich frisches Trinkwasser. Da aber im Winter die Gefahr besteht, dass die Wasserleitung einfriert, ist es besser das Wasser mit einer sauberen Gießkanne zur Tränke zu bringen, oder die Tränke nach der gründlichen Reinigung gleich am Wasserhahn zu befüllen.
Hinweis: Im Winter kann das Trinkwasser für die Hühner in der Tränke einfrieren. Um nicht ständig temperiertes Wasser in den Stall bringen zu müssen, kann ein Wärmer für die Tränke von Vorteil sein.
Die einzelnen Bereiche in einem artgerechten Hühnerstall gestalten
Damit sich Ihre Hühner im neuen Stall auch wirklich wohlfühlen, braucht es etwas mehr als ein Dach, vier schützende Wände und Einstreu am Boden. Der Schlafplatz muss der Hühnerrasse entsprechend angelegt sein, die Legenester brauchen einen ruhigen, sauberen Platz und auch ein Sandbad wird gerne angenommen.
Schlafplatz
In freier Natur würden sich die meisten Hühnerrassen die Äste eines Baumes zum Übernachten, oder zumindest einen höher gelegenen Schlafplatz suchen. Um dem natürlichen Schlafplatz möglichst nahe zu kommen, muss man jetzt keinen Baum in dem großen Hühnerstall aufstellen.
Ein paar höher angebrachte Sitzstangen für die Nachtruhe erfüllen denselben Zweck. Damit die Hühner sich noch geschützter fühlen, kann man den Schlafbereich noch zusätzlich abtrennen und mit Hühnerleitern zugänglich machen.
Da Hühner nun einmal die Unart haben ihren Kot überall da abzusetzen, wo sie sich gerade befinden, sammelt sich in der Nacht einiges unter den Sitzstangen an. Daher ist es ratsam unter den Sitzstangen ein leicht zu reinigendes und auch einfach zu entnehmendes Kotbrett anzubringen.
Am geeignetsten sind dafür Materialien mit glatter Oberfläche. Das kann ein stabiles Blech oder auch eine Kunststoffplatte sein.
Tipp: Bei der täglichen Reinigung des Kotbrettes lässt sich auch feststellen, ob die Hühner Würmer, Durchfall oder sonstige Verdauungsprobleme haben. Um die Häufchen dem jeweiligen Huhn zuordnen zu können, muss man dann allerdings die Sitzordnung im Dunkeln festhalten. Einfach ein Foto machen und schon weiß man, welches Huhn wo genächtigt hat.
Legenester
Hühner bevorzugen einen geschützten und sogar dunkleren Ort zum Eierlegen. Oft bietet sich dafür der Platz unter den Sitzstangen an. Auch die Nester dürfen ruhig etwas erhöht angebracht sein. Eine kleine Hühnerleiter erleichtert den Hennen den Weg ins Nest. Ein Nest reicht (je nach Größe der Hühner) für zwei bis vier Hühner.
Eventuell kann man im Stall noch den ein oder anderen Korb, einen liegenden Eimer oder ein kleines Fass als Ausweichmöglichkeit anbieten.
Stroh und Heu werden gerne als Nistmaterial angenommen, besser sind aber Dinkelstreu oder Hanfstreu. Oftmals sind dieser Streu Kräuter mit ätherischen Ölen beigemischt, die zusätzlichen Schutz vor Ungeziefer bieten.
Hinweis: Milben verstecken sich sehr gerne im Stroh und legen dort auch ihre Eier ab. Bei einem Milbenbefall im Stall müsste also zu den sonstigen Bekämpfungsmaßnahmen auch noch täglich das Stroh gewechselt werden.
Keinesfalls sollten die Nester höher als die Sitzstangen angebracht werden, da die Hühner diese dann als Rückzugsort für die Nacht wählen würden. Die verdreckten Nester wären ein idealer Brutplatz für Schädlinge und Keime.
Ganz davon abgesehen, dass kotverschmierte Eier nicht nur unappetitlich aussehen, sondern auch Gefahren für die Gesundheit bergen können. Die Nester noch vor dem Eierlegen täglich zu reinigen ist eine stressige, nicht immer erfolgreiche und (bei der richtigen Positionierung der Nester) auch unnötige Arbeit.
Was natürlich nicht heißen soll, dass die Nester nicht ebenfalls einer regelmäßigen Kontrolle und Reinigung bedürfen.
Sandbad
Hühner lieben es ein Sandbad zu nehmen. Am liebsten mehrmals am Tag und mit hingebungsvoller Ausgiebigkeit. Mit großer Beharrlichkeit scharren die Hühner im Erdreich, bis sie sich eine Kuhle mit lockerem Sand geschaffen haben. Allerdings muss dazu das Wetter trocken und warm sein.
Damit Ihre Hühner in den Genuss eines Sandbades das ganze Jahr über kommen, sollten Sie ihnen nicht nur im Freilauf (am besten unter einer überdachten Stelle), sondern auch im Stall die Möglichkeit für ein Sandbad schaffen.
Tipp: Damit der Sand nicht in nullkommanichts mit der Einstreu vermischt oder in der Wiese verteilt wird, sollte man ein entsprechendes Sandbad verwenden. Alternativ kann hierfür auch eine flache Wanne oder ein alter Autoreifen verwendet werden.
Abtrennbarer Bereich
Neue Hühner, eine Henne mit Küken oder auch ein krankes Huhn müssen manchmal von der übrigen Hühnerschar getrennt werden. In einem großen Hühnerstall sollten Sie dafür ebenfalls einen Bereich vorsehen.
Damit der Platz aber ungenutzt nicht verloren ist, sind Freigehege, die aus mehreren einzelnen Elementen zusammengebaut werden können ideal, um bei Bedarf einen Bereich abtrennen zu können.
Tipp: Bei günstiger Witterung lässt sich so auch ein kleiner Freigang im Außenbereich gestalten.
Mit einem mobilen Nest ( das kann ein Korb, ein umgelegter Eimer oder eine kleine Wanne sein) und einem Gestell für die Sitzstangen ist schnell ein kleiner Stall im Stall gebaut und kann anschließend platzsparend verstaut werden.
Da kranke Hühner oder auch Küken gerne etwas mehr Wärme vertragen, sollten Sie den abtrennbaren Bereich so planen, dass Sie bei Bedarf eine Wärmelampe installieren können und sich die Tiere nicht gerade im Zug durch den Hühnerschlupf oder der Türe aufhalten.
Wenn es räumlich gar nicht anders geht, schützen Plexiglasplatten vor Zugluft ohne den Sichtkontakt einzuschränken.
Fazit
Ein großer Hühnerstall bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten, die bei kleineren oder mittleren Hühnerställen nicht gegeben sind. Wer also Platz und handwerkliches Geschick besitzt, sollte sich auch bei einer kleineren Hühnerschar überlegen, ob sich eine Investition in einen großen Hühnerstall nicht doch lohnt.
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