Hühner – Die Freunde des Kleingetiers

Wie bei vielen anderen Tieren, gibt es auch bei Hühnern Parasiten und Ungeziefer, die sich auf diesen Wirt spezialisiert haben. Bei ungünstiger Stallbauweise und mangelnder Hygiene, wird der Hühnerstall ein Paradies für Kleingetier. Neben Pilzen, Bakterien, Viren und Würmern, gehören die Milben zu den häufigsten Quälgeistern des Haushuhns. Insbesondere die Rote Vogelmilbe und die Kalkbeinmilbe, nisten in den Hühnerställen.

Milben – Ein sehr häufiger Störenfried

Wenn die Temperaturen im Frühsommer steigen, vermehren sich die kleinen Spinnentiere rasant. Sie erkennen sie als kleine Pünktchen auf den Eiern. Nicht selten krabbeln sie auf die Arme der Menschen und zwicken in die Haut.

Milben haben meist eine rot-braune Farbe und sind leicht transparent. Ihre Größe beträgt nur etwa 0,5 bis 2 Millimeter und manche von ihnen können Sie nur unter dem Mikroskop betrachten. Auch wenn der Mensch eigentlich nicht als Nahrung für die Milben dient, kann etwa die Rote Vogelmilbe eine Ausnahme machen. Einige Menschen reagieren allergisch auf ihre Bisse. So kann es etwa zu starkem Ausschlag an der Bissstelle bzw. in den Ellenbogen, den Kniekehlen oder am Bauchnabel führen.

Woher kommt das ganze Ungeziefer?

Die Verbreitung von Schädlingen hängt allzu häufig mit der allgemeinen Stallhygiene und der Bauweise des Hühnerstalls zusammen. Etliche Spalten, Ritzen und Löcher bieten dem Kleingetier genügend Möglichkeiten Unterschlupf zu finden, sich ungestört zu vermehren und vor den Menschen zu verstecken. Besonders in den Ecken des Stalls und unter angeschraubten Brettern kann es vor Milben wimmeln.

Woran Sie erkennen, dass Ihre Hühner unter Schädlingen leiden

Sie sollten regelmäßig den Kot der Hühner kontrollieren, um etwa Würmer und bestimmte Pilzarten zu erkennen. Die Qualität der Eier spielt bei Schädlingsbefall im Grunde keine Rolle. Etwa bei Würmern, können die Eier trotzdem weiterverwertet werden. Die Entscheidung liegt bei jedem Hühnerhalter selbst. Wenn Ihre Hühner jedoch häufig ein kaputtes Federkleid aufweisen, zu oft ins Sandbad gehen, unruhig sind, sich kratzen und Abends nicht in den Hühnerstall zurück wollen, dann kann es durchaus sein, dass sie von Milben befallen sind.

Was Sie tun können: Die Bauweise des Hühnerstalls

Auch wenn es fast unmöglich ist, versuchen Sie Löcher und Ritzen in Ihrem Stall zu vermeiden. Diese können erfolgreich abgedichtet werden. Jedoch sollten Sie versuchen natürliche Füllmittel, wie etwa Harze zu verwenden. Silikon kann beispielsweise von den Hühnern abgepickt werden, wodurch deren Gesundheit gefährdet wird.

Was Sie tun können: Regelmäßige Säuberung

Eine großflächige Reinigung ist nicht wöchentlich notwendig. Jedoch gibt es kleine aber effektive Maßnahmen, welche täglich ergriffen werden können. Ritzen und Spalten etwa, können mit herkömmlichen Mitteln besprüht werden. Die Futterschalen und Tränken sollten vor jedem Neubefüllen gereinigt werden. Säubern Sie alle ein bis zwei Tage die Flächen, auf denen sich viel Hühnerkot ablagert.

Dabei haben Sie die Gelegenheit diesen näher zu betrachten und die Gesundheit Ihrer Hühner zu überprüfen. Ihm Kot können sich viele Krankheitserreger befinden. Sorgen Sie zudem dafür, dass immer frisches Einstreu vorhanden ist. Dieses können Sie nach Bedarf portionieren. Es muss nicht jeden Tag gewechselt werden. Die Nester und das Einstreu können einmal im Monat komplett ausgetauscht werden.

Was Sie tun können: Einmal im Jahr einen Großputz

Dabei entfernen Sie alle Gegenstände aus dem Hühnerstall und reinigen diese und die Innenwände des Stalls mit einer Seifenlauge.

Danach können Sie alles mit einem einfachen Desinfektionsmittel desinfizieren. Lüften Sie den Hühnerstall nach Möglichkeit, damit sich der chemische Geruch verflüchtigt.

Sie können es ebenso zur Routine machen, Ihrem Stall einmal im Jahr einen neuen Kalkanstrich zu verpassen. Der Kalk hemmt die Verbreitung von Schädlingen und hebt die Lebensqualität der Hühner.

Wenn herkömmliche Desinfektionsmittel nicht ausreichen

Dem meisten Kleingetier ist mit den beschriebenen Techniken beizukommen. Jedoch überleben Magen-Darm-Wurm-Eier und Kokzidien diese Prozedur leider häufig. Kokzidiose ist eine parasitäre Erkrankung, welche Verdauungsprobleme verursacht und im schlimmsten Fall für die Hühner tödlich sein kann. Bei diesen Erregern helfen oft nur spezielle Arzneien, welche Sie bei einem Tierarzt oder im Fachhandel erwerben können.

Die Wahl des Einstreus im Überblick – Vor und Nachteile

Es gibt eine Vielzahl von Einstreu-Möglichkeiten in Hühnerställen. Es gibt jedoch kein spezifisches Einstreu für einen bestimmten Stalltyp. Es bleibt im Endeffekt eine Frage des Geldes und der Lagermöglichkeiten.

Traditionell wurde in Deutschland immer Spreu als Einstreu verwendet. Sie ist ein sehr saugfähiges Material. Heutzutage ist es jedoch nicht einfach Spreu zu bekommen, da diese während das Mähens direkt mit in die Strohballen gepresst oder untergegraben wird. Leider vermischt sich Spreu auch sehr leicht mit Hühnerkot und bildet Klumpen. Der Nachteil an Stroh ist, dass die Hühner häufig daran herumpicken. Es wird deshalb empfohlen zerkleinertes Stroh zu verwenden. Das Gleiche gilt hierbei für Heu.

Eine Alternative wären Sägespäne, welche Sie in einem Landhandel in Säcken oder direkt bei einem Sägewerk erwerben können. Auch hier überzeugt die Saugfähigkeit der Sägespäne. Leider ist diese Art von Einstreu sehr schwer abbaubar und zersetzt sich auf dem Kompost nur langsam. Stroh und Heu sind in diesem Punkt deutlich besser.

Sie können auch Ihren eigenen, in der Sonne getrockneten Rasenschnitt verwenden. Dieser fällt im Verlauf des Jahres immer wieder aufs Neue an.

Alternativ können Sie, wenn Sie ihr Einstreu selbst erzeugen wollen, auch geschreddertes Papier verwenden. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass Sie unbehandeltes Papier verwenden, da Sie Ihre Hühner sonst unnötigen Schadstoffen aussetzen. Leider ist Papier nicht besonders saugstark, weshalb das Einstreu häufiger gewechselt werden muss.

Beliebt ist auch ein Einstreu aus Sand. Er ist günstig und schützt die Hühner vor Parasiten, da sie das Gefieder mit regelmäßigem Sandbaden reinigen. Die Entsorgung des schmutzigen Sandes kann Sie allerdings vor ein Problem stellen, da Sie Sand nicht einfach Kompostieren können.

Tipp: Wichtig ist im Endeffekt, dass Sie für die Nester stets Stroh oder Heu verwenden. Dies garantiert eine bequeme Mulde, welche das Eierlegen für die Hühner erleichtert.