Um das Heranwachsen der eigenen Küken zu gesunden und starken Hühnern zu gewährleisten, ist die richtige Ernährung unerlässlich. Sie benötigen jedoch andere Nährstoffe als ihre ausgewachsenen Artgenossen. Daher ist es wichtig, ihnen ein spezielles Futter zu geben.
Umso bedeutsamer ist diese angepasste Ernährung bei stark wachsenden Rassen, da diese die Größe und das Gewicht ihres ausgewachsenen Stadiums besonders schnell erreichen und dadurch zusätzlich auf die richtigen Nährstoffe angewiesen sind. Eine Fehlernährung ist zudem problematisch, da sie sich meist nicht direkt erkennen lässt.
Tipp: Nährstoffmängel und ihre Folgen manifestieren sich gemeinhin erst später in Form von körperlichen Einschränkungen der Küken.
Die ersten Tage
In den ersten Tagen nach dem Schlüpfen ernähren sich Küken ausschließlich vom eigenen Dottersack. Der Zeitraum zwischen dem Schlüpfen und der ersten tatsächlichen Futteraufnahme beträgt dabei meist etwa zwei Tage, kann in bestimmten Fällen aber sogar bei zehn Tagen liegen. Dennoch kann den Küken bereits in diesem Stadium Futter angeboten werden, um sie auf diese Art der Nahrungszufuhr einzustellen.
Die Glucke greift gar nicht erst in die Ernährung ihrer Küken ein, indem sie beispielsweise sicherstellen würde, dass diese auch stets genug zu fressen haben. Maximal zeigt sie ihren Küken, wo genau eine Nahrungsquelle zu finden ist. Vielmehr stellt sie aber das schützende Gefieder bereit, das ihren Küken Wärme bietet. Für diesen Zeitraum ist die eigene Hauptaufgabe also eher das Sorgen für Wärme, Schutz und Geborgenheit und weniger die Futterversorgung. Eine solche Notwendigkeit kommt vor allem bei der Kunstbrut auf, da hier keine Glucke zugegen ist.
Kükenstarter
Nach dieser Anfangsphase empfiehlt es sich, die Küken mit einem sogenannten Kükenstarter oder Kükenmehl zu ernähren. Dabei handelt es sich um ein Futter, das Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren enthält und so als Alleinfutter der Küken bis zur dritten Lebenswoche dient.
Es ist in Pelletform, sowie als grobkörniges Mehl erhältlich und fördert das Wachstum sowie die Energie der Küken. Die Kükenstarter können Cocc (Coccidiostatica oder auch Kokzidiostatika genannt) enthalten, was dem Vorbeugen der Coccodiose dient. Sofern Sie sich für einen Kükenstarter entscheiden sollten, der keine Coccidiostatica enthält, sollten Sie ihre Küken möglichst schnell gegen diese Krankheit impfen. Auf diese Weise können die durch den Verzicht entstehenden Ernährungsmängel ausgeglichen werden.
Tipp: Bei der Coccidiose handelt es sich um eine Infektion des Darms, der Niere oder der Leber, welche das Küken aufgrund verunreinigter Nahrung befallen kann. Coccidiostatica wirken prophylaktisch gegen diese Erkrankung.
Grundsätzlich kann auch das Legemehl, welches zur Fütterung der Legehennen verwendet wird, als Kükenfutter dienen. Mit seinem hohen Proteingehalt ist es gut an die Ernährungsbedingungen der Küken angepasst. So kann es auch als Alleinfutter eingesetzt werden.
Kükenaufzuchtfutter
Ab der dritten Lebenswoche können Sie den Kükenstarter auch durch Kükenaufzuchtfutter ersetzen oder weiterhin das Kükenmehl verwenden. Man setzt es etwa bis zur achten Lebenswoche ein. Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie die Küken langsam an das Junghennenfutter gewöhnen, beispielsweise indem Sie es dem Aufzuchtfutter zu immer größeren Anteilen beimischen.
Das Kükenaufzuchtfutter sollte so gewählt werden, dass die Küken es mit ihren Schnäbeln problemlos aufnehmen können. Diese sind noch recht klein, da sie sich weiterhin im Wachstum befinden. Mehliges Futter ist daher von der Größe her sehr gut geeignet, während pelletförmige Nahrung den Küken bisweilen Probleme bereiten kann. Jedoch können Sie zumindest bei kleineren Pellets bedenkenlos zu dieser Futterart greifen.
Auch Körnerfutter können die Schnäbel der Küken mühelos meistern. Zwar erfüllt das Alleinfutter für Legehennen die Nährwertbedürfnisse der Küken, aufgrund seiner Form fällt es ihnen allerdings oftmals schwer, die groben Körner zu fressen. Noch dazu enthält es Mais, der von Küken nicht geschluckt werden kann. Damit fehlt ihnen ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
Tierfutter, das für andere Tierarten konzipiert ist, sollten Sie den Küken ebenfalls nicht geben. So findet man häufig Ratgeber, die auch das Verwenden von Hunde- oder Katzenfutter sowie Legemehl oder Schweinemastfutter für bedenkenlos erklären. Zwar erfüllen diese durchaus die Mindestanforderungen an Kükenfutter im Hinblick auf die empfohlenen Nährwerte. Das Wachstum der Küken wird allerdings derart beschleunigt, das deren Organe und Knochen nicht mithalten können. So werden die Körper der Küken übermäßig belastet, zumal sie ja nicht einmal voll ausgewachsen sind. Eine solche Belastung sollten Sie Ihren Küken besser ersparen, da sie auch Langzeitschäden davontragen können.
Das richtige Futter
Nachdem also die no-gos der Kükenernährung geklärt sind, dürften Sie sich fragen: Welches Futter ist denn nun genau das richtige für meine Küken?
Wichtig ist beim Futter zunächst die Größe, weshalb Mehl, feinkörnige Mehle und kleine Pellets empfehlenswert sind.
Außerdem sollten Sie auf einen hohen Eiweißgehalt des Futters achten, damit das Wachstum der Küken unterstützt wird. Handelsüblich sind hier Anteile von ca. 18 Prozent.
Kükenfutter unseres Vertrauens
Selbstgemachtes Kükenfutter
Anstatt das Futter zu kaufen, kann man es auch mit einigen leicht zu findenden Zutaten selbst herstellen, auch wenn dies natürlich einen größeren Aufwand erfordert.
Dazu kocht man ein Hühnerei ab und schneidet es klein, damit die kleinen Schnäbel der Küken es leicht fressen können. Man gibt Brennnesseln hinzu, die ebenfalls zerkleinert werden müssen. Diese Mischung wird mit Haferflocken als zusätzlichem Proteinlieferanten angereichert. Wahlweise können auch geraspelte Karotten, Futterkalk und frisches Wasser hinzugegeben werden, um eine Futtermasse zu erzeugen. Das Ei kann auch durch Sojabohnen ersetzt werden.
Tipp: Sofern die Küken im Freien gehalten bzw. gefüttert werden, können Sie diesen Fütterungsprozess auch in der Nähe eines größeren Ameisenvorkommens durchführen. So erhalten die Küken zusätzliche Proteine und befreien Sie außerdem von der Ameisenplage.
Die ideale Futter nach der Aufzucht
Wenn die Küken wachsen, kommt die Zeit in der man auf das „normale“ Hühnerfutter umstellen sollte. Für viele stellt sich daher die Frage, wie sollte das normale Hühnerfutter aussehen oder verwende ich aktuell überhaupt ein ausgewogenes Hühnerfutter? Wie ihr das beurteilt und wie das ideale Hühnerfutter aussehen sollte findet ihr unter „Das ideale Hühnerfutter“.
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