Warum ist das Wasser so wichtig?
Wie wir Menschen auch, besteht auch der Körper der Hühner aus Wasser: bei Küken beträgt der Wasseranteil 78 – 80 %, bei ausgewachsenen Hühner 55–65%, im Ei etwa 74 %.
Da beispielsweise über den Urin und die Eier Wasser ausgeschieden, bzw. verwertet wird, ist das tägliche Trinkwasser natürlich eine der Grundvoraussetzungen für gesunde, vitale Hühner.
Wie viel trinkt ein Huhn am Tag?
Ein Huhn benötigt abhängig vom Wetter pro 100g Huhn ca.10-20 Milliliter Trinkwasser täglich.
Heißt bei einem Zwerghuhn von 500g liegt der Bedarf je nach Außentemperatur zwischen 50-100 Milliliter täglich, bei einer normal großen Legehenne von 2,5 kg sind es zwischen 250-500 Milliliter pro Tag!
Wenn man daher die komplette Hühnerschar betrachtet kann hier schon eine größere Wassermenge zusammenkommen.
Wie bietet man das Wasser am besten an?
Am besten bietet man das Wasser aus entsprechenden Tränken an. Damit die Hühner die Wasserrinne nicht ständig mit Dreck voll scharren, sollten die Tränken erhöht stehen, heißt entweder Füße haben oder man baut selbst eine kleine Erhöhung mit ca 10 cm Höhe und stellt die Tränke dort drauf.
Kleinere Hühner oder Küken haben noch ausreichend Platz, um sich mit auf die Erhöhung zu stellen, damit sie problemlos trinken können.
Viele bieten Wasser auch aus alten Kochtöpfen etc. an, was ich persönlich nicht gerne mache, weil kleinere Hühner wie z.b. Serama oder Küken sogar darin ertrinken können!
Wo sollte das Wasser angeboten werden?
In Deutschland ist es auf Grund Seuchenschutzes untersagt, Wasserstellen für die Hühner so einzurichten, dass sie auch für Wildvögel erreichbar sind. Heißt: das Wasser muss entweder im Stall oder in einer überdachten Voliere stehen, damit es nicht mit Wildvogelkot in Kontakt kommt.
Tipp: Die Voliere ist im Normalfall die bessere Variante, da Hühner richtige Ferkel sein können und den Stall mit Tränkenwasser regelmäßig fluten.
Damit sich das Wasser im Sommer nicht zu sehr aufheizt und die Hühner entspannt trinken können, sollte der Tränkeplatz an einer schattigen Stelle eingerichtet werden.
Hinweis: Stark erwärmtes Wasser stillt nicht nur den Durst der Hühner schlechter. Im warmen Wasser können sich krankmachende Bakterien auch schneller vermehren!
Wie oft brauchen Hühner frisches Wasser?
Bei kleinen Tränken sollte das Wasser täglich erneuert werden, damit die Bakterienbelastung möglichst gering gehalten wird und sich keine Algen bilden.
Verlängern des Wechselintervalls
Bei großen Tränken wäre das tägliche komplett Neubefüllen allerdings eine Wasserverschwendung und würde ja auch den Sinn der längeren Versorgung nicht mehr erfüllen.
Um die Bakterienbildung dennoch zu verhindern, kann man spezielle Tränkendesinfektion zugeben und somit den Wechselintervall verlängern.
Kann Regenwasser für Hühner verwendet werden?
Verwendung von Regenwasser ist aus demselben Grund nicht erlaubt, wie das Aufstellen der Tränken an zugänglichen stellen: dem Seuchenschutz.
Denn natürlich fließt nicht nur reines Wasser in die Regentonne, sondern auch der Wildvogelkot wird mit in die Regentonne gespült und kann dann Krankheiten wie die gefürchtete Vogelgrippe übertragen!
Trinkwasser für Hühner aufpeppen
Das Trinkwasser ist eine super Möglichkeit um eventuelle Mängel an Vitaminen und Mineralien auszugleichen. Calcium-Fit ist z.B. eine gute Alternative, um Calciummangel und daraus resultierende „Windeier“ (Eier ohne Schale) auszugleichen, denn nicht alle Hühner fressen Futterkalk, am Trinkwasser kommt jedoch keines vorbei.
Bei Küken empfiehlt es sich zudem Vitamin B in das erste Wasser zu geben. Insbesondere bei fremden Bruteiern lässt sich hierdurch ein Mangel gut vorbeugen.
Nach Antibiotikabehandlung
Nach einer Gabe von Antibiotika empfiehlt sich immer ein Wiederaufbau der Darmflora, denn leider wird diese durch das Antibiotika strak in Mitleidenschaft gezogen. Die Mittel enthalten von der Darmflora benötigte Mikroorganismen, wodurch sich diese schnell wieder zu alter Stärke entwickelt.
Hersteller: | Röhnfried |
Inhalt: | 1000 ml |
Hilfreich bei: | Immunabwehr und Darmgesundheit |
Wirkstoff: | Buttersäure und mittelkettige Fettsäuren |
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Natürliche Zusätze im Trinkwasser
Ein Esslöffel Apfelessig pro 200ml Wasser stärkt die Darmflora und macht es ungemütlich für Würmer.
Achtung: Apfelessig ersetzt jedoch keine Wurmkur.
Auch Oreganoöl im Trinkwasser stärkt die Darmflora. Bei Küken kann man mit Oreganotee als Trinkwasser (2 Esslöffel Oregano auf 1 l Wasser aufbrühen und abkühlen lassen) sogar Kokzidiose vorbeugen, denn Oregano hat antibiotische Eigenschaften!
Entwurmen übers Trinkwasser
Wurmkuren wie Beispielsweise Flimabend werden ebenfalls über das Trinkwasser verabreicht. Dazu wird am Vorabend das Trinkwasser weg genommen und am Morgen die Wurmkur frisch angerührt mit ca 20-30ml Wasser pro Tier (bei Flimabend sind das 0,2g pro Kilo Huhn).
Diese Prozedur muss man dann an 7 Tagen hintereinander durchführen.
Hinweis: Wurmkuren sind in Deutschland ausschließlich über den Tierarzt erhältlich!
Häufige Fragen
Wie lange kann ich ein Huhn ohne Wasser transportiert werden?
Einen normalen Transport von einigen Stunden galten Hühner problemlos ohne Wasser aus, ebenso natürlich die Übernacht-Transporte (im Dunkeln trinken sie auch nicht zuhause wenn es zur Verfügung steht).
Wer aber ein schlechtes Gewissen hat und den Tieren für unterwegs Flüssigkeit mitgeben möchte ohne eine Riesenmatscherei zu riskieren, der kann einfach stark wasserhaltiges Obst oder Gemüse wie Wassermelone oder Gurke mitgeben.
Wie erkenne ich schlechtes Trinkwasser?
Dreckiges, schlecht riechendes Wasser sollte aus den Tränken entfernt werden. Auch wenn sich oben auf dem Wasser ein Film gebildet hat oder die Wände der Tränke bereits glitschig sind, sollte das Wasser dringend ausgetauscht und das Trinkgefäß gründlich gesäubert werden!
Tipp: Zum Säubern von Trinkgefäßen eignen sich Silikonschwämme sehr gut, diese lösen auch recht hartnäckige Verschmutzungen!
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