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Katzen können eine Bedrohung für Hühner sein. Eigentlich würde eine Katze kein erwachsenes Huhn attackieren, jedoch schrecken sie nicht vor Küken, Junghühnern und auch schwachen und alten Tieren zurück.

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Hühner effektive vor Katzen schützen kannst und wie du den Freilauf trotzdem artgerecht gestaltest und deinen Stubentiger an die Hühner gewöhnst.

Ist die Katze eine Gefahr für meine Hühner?

Die Katze stellt nicht für jede Hühnergruppe eine Gefahr da. Eine Gruppe aus erwachsenen Haushühnern ist eine zu wehrhafte Beute für eine Katze, dies liegt schon an der Größe eines normalen Haushuhnes, es passt nicht mehr in die natürliche Beutewahl der meisten Rassekatzen.

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Die Größe ist oftmals entscheidend

In erster Linie können Hauskatzen eine Gefahr für Küken und junge Hühner darstellen. Hier passt die Größe in das Beuteschema der Katze und die unerfahrenen Junghühner können sich noch nicht richtig gegen aufdringliche Katzen währen. Hinzu kommen noch Hühnerrassen, die ebenfalls in das Beuteschema des kleinen Räubers passen. Zwerghühner sind deutlich kleiner als normale Haushühner und auch Wachteln sind leichte Beute für Stubentiger.

Hier braucht es daher auch eine solide Sicherung des Hühnerstalles und der Freilauffläche für die Tiere. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Maschengröße gelegt werden, so dass die Katze mit ihren Pfote nicht hindurchgreifen kann. Des weiteren muss auch die Sprungkraft der Katzen bedacht werden. Sind wirklich aufdringliche Katzen vorhanden, so führ oftmals kein Weg an einem gut geschützten hohen Zaun oder einem entsprechenden Volierennetz vorbei.

Außerdem sollte beachtet werden, dass es Katzenrassen gibt, die aktivere Jäger sind als andere Rassen. Besonders Bengalkatzen und nordische Waldkatzen scheuen auch vor großen Tieren nicht zurück, während eine Britisch Kurzhaar eher selten einen großen Jagdtrieb an den Tag legt.

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links Bengalkatze und rechts eine nordische Waldkatze

Im folgenden Absatz zeigen wir dir, wie du deine eigene Katze an die Hühner gewöhnst. Bedenke jedoch immer, dass auch fremde Streuner deinen Garten besuchen können. Selbst wenn du keine eigene Katze hast, brauchst du bestimmte Sicherheitsvorkehrungen für dein Geflügel.

Katze an Hühner gewöhnen

Eine der besten Schutzmethoden für deine Hühner ist, deine eigene Katze an die Hühner zu gewöhnen, damit diese lernt, dass die Tiere keine Beute für sie sind. Hierfür musst du zunächst einige Dinge bei der Haltung deiner Katze beachten. So muss deine Katze immer gut beschäftigt und ausgelastet sein, damit sie nicht aus Langeweile dem Jagdtrieb nachgibt. Spiele viel mit deiner Hauskatze, stelle ihr Spielzeug bereit und gewähre ihr Freilauf.

Beim Zusammenführen solltest du vorab sichergehen, dass deine Hühner sich zurückziehen können und die Katze nicht direkt zu den Hühnern kann. Hierfür kann ein Stall mit einem gut verdrahteten Außenbereich helfen. Zeige deinem Stubentiger die Hühner am Zaun und verstärke ein positives Verhalten mit Belohnungen. Dabei sollten die Tiere nie alleine interagieren und aggressives Verhalten sollte von dir mithilfe einer Wasserspritzpistole oder einer Rütteldose unterbunden werden.

Hinweis: Dabei ist wichtig zu beachten, dass selbst ein sattes Tier auf den Reiz durch die Bewegung von kleineren Tieren reagiert und oft ihrer Beute nachsetzt und diese tötet. Deshalb solltest du auch Jagdspiele mit deiner Katze machen, um ihrem Reiz zu befriedigen.

Freilauf sicher gestalten

Der Freilauf der Hühner sollte vor Katzen sicher sein. Dies erreichst du vor allem dadurch, dass deine Hühner viele Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten haben und nicht nur eine leere Grasfläche.

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Ein Huhn versteckt sich hinter einem Busch

Umzäune die Freilauffläche und spanne ein stabiles Volierennetz über die offene Freifläche, damit der Stubentiger nicht einfach über den Zaun zu den Hühnern klettern kann. Große Haushühner sind weniger gefährdet, wenn du konsequent deine Küken in einem gesicherten Stall abtrennst, kannst du auch einen offeneren Freilauf nutzen, denn dein Stubentiger wird den großen Tieren mit der nötigen Gewöhnung nichts tun.

Tipp: Zum Schutz kannst du auch einen Hahn halten, der Katzen und andere Raubtiere abschreckt und verjagt. Dazu später mehr.

Küken vor Katzen schützen

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Der effektivste Schutz von Küken besteht darin, diese mit der Henne separat in einem kleineren komplett eingezäunten Gehege zu halten. Hier sind die kleinen Küken neben der Katze auch vor Greifvögeln wie dem Habicht und anderen Feinden sicher. Die Küken und auch junge Hühner sollten in der separaten Haltung bleiben, bis sie ebenfalls eine imposante Größe besitzen. Bei den meisten Hühnerrassen ist dies etwa nach der 15 Woche der Fall.

Hinweis: Wenn die Küken auf natürliche Weise ausgebrütet wurden, übernimmt die Glucke zudem eine starke Schutzfunktion. Eine Glucke ist sehr darauf bedacht, ihren Nachwuchs zu schützen und kann sogar aggressives Verhalten gegenüber Fressfeinden zeigen. Bei Küken, die im Inkubator geboren wurden, fehlt die Glucke als Schutz, weshalb du hier nochmals ein besonderes Auge auf die kleinen Tiere haben solltest.

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Wie nach Katzenangriff reagieren

Sollte es zu einem Angriff durch eine Katze kommen, ist schnelles Eingreifen besonders wichtig. Verscheuche die Katze und bringe deine Tiere im Stall in Sicherheit. Anschließend ist es wichtig, jedes Tier genau zu untersuchen.

Wenn es verletzte Hühner gibt, besteht Handlungsbedarf. Katzen haben in ihrem Mundraum und in ihrem Speichel eine Vielzahl an sehr gefährlichen Bakterien, die Wunden schnell entzünden können. Ohne eine Behandlung kann es zu einer Sepsis kommen, an der das Huhn verstirbt oder zum Abfaulen von einzelnen Körperteilen wie den Beinen.

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Jede noch so kleine Wunde muss gründlich desinfiziert werden und du solltest einen Tierarzt aufsuchen, der deine verletzten Hühner nochmals untersucht und vorsorglich mit Antibiotika behandelt, um einer Infektion oder auch einer übertragbaren Krankheit durch den Katzenspeichel vorzubeugen.

Hinweis: Wenn deine Hühner Antibiotika bekommen, darfst du die Eier der Hühner nicht essen. Erst rund 14 Tage nach dem Absetzten der Medikamente sind die Eier wieder essbar.

Hilft ein Hahn gegen Katzen

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Ein gesunder Hahn verteidigt seine Hennen gegen Gefahren, in den meisten Fällen wird er auch bei Katzenangriffen eingreifen. Doch hier gilt es vorsichtig zu sein. Der Hahn kann die Katze verletzen und auch der Hahn kann von einer großen Katze schwer verletzt werden. Er sollte daher nicht der einzige Schutz sein und bei einer eigenen Hauskatze, sollten die Tiere aneinander gewöhnt werden, damit es nicht zu Konflikten kommt.