Auch Hühner leiden manchmal unter Augenentzündungen. Mit einer guten Stallhygiene und der richtigen Fütterung lässt sich das Krankheitsrisiko erheblich senken.
Da eine Augenentzündung bis zum Verlust der Augen und sogar dem Tod der Tiere führen kann, ist ein schnelles Handeln bei den ersten Anzeichen wichtig!
Augenentzündung erkennen
Bei einer regelmäßigen Beobachtung fällt eine Erkrankung eines Huhns schnell auf. Liegt eine Augenentzündung vor, so ist das betroffene Auge oftmals gerötet. Ebenso kann es angeschwollen sein, oder durch eine Absonderung/Eitern erkannt werden.
Eine Augenentzündung lässt sich jedoch nicht nur am Auge selbst erkennen. Da die Augenentzündung zu einem starken Juckreiz führt, versuchen sich die Tiere oftmals am Auge zu scheuern und kratzen.
Wird die Augenentzündung erst später erkannt, so liegen oftmals auf Verkrustungen rund um das Auge vor. Durch das Kratzen und Scheuern klebt oftmals zusätzlich auch etwas Einstreu mit am Auge fest.
Achtung: Ist das Auge bereits verkrustet muss unbedingt schnell gehandelt werden. Das Kratzen verschlimmert die Augenentzündung nicht nur, die Verkrustungen und Anklebungen verführen oftmals auch andere Hühner zum Picken.
Hierbei kann insbesondere das Picken in die Augen kann schnell auch zu einem Verlust des Auges führen!
Unterschiedliche Formen der Augenentzündung
Augenentzündungen treten bei Hühnern und Küken in verschiedenen Formen auf.
Bindehautentzündung
Eine Bindehautentzündung wird oftmals durch Zugluft ausgelöst und kann einfach vermieden werden. Sie lässt sich sehr gut an der Rötung der Augen und einer ggf. vorhandenen Schwellung erkennen.
Die Gefahr einer Bindehautentzündung besteht jedoch nicht nur für das betroffene Tier. Aufgrund ihrer hohen Infektiosität liegt auch eine große Ansteckungsgefahr für die anderen Hühner vor. Aus diesem Grund ist es nicht nur wichtig schnell mit der Behandlung zu beginnen, sondern auch das betroffene Tier umgehend zu separieren!
Behandlung
Nachdem das Tier separiert ist, wird das betroffene Auge zuerst mit einem Wattebausch bzw. einen Wattestäbchen und lauwarmen Wasser von Verunreinigungen und Verkrustungen befreit.
Achtung: Um eine Übertragung zwischen den beiden Augen zu unterbinden, muss beim zweiten Auge unbedingt ein neues Wattestäbchen verwendet werden!
Nachdem das Auge gesäubert wurde, gilt es die vorhandenen Bakterien und Keime zu entfernen. Hierfür wird der Bereich um das Auge mit kolloidalem Silberwasser, welches eine desinfizierende Wirkung hat, sorgfältig abgetupft.
Zuletzt geht es noch darum das Auge selbst zu reinigen und den Juckreiz zu mindern. Hierfür werden dem Huhn Euphrasia D3 Augentropfen verabreicht.
Nach der ersten Behandlung ist oftmals keine weitere Reinigung des Auges mit Wasser notwendig. Jedoch sollten das kolloidalem Silberwasser sowie die Augentropfen 2x täglich für 5 Tage angewendet werden. Des Weiteren sollte über Nacht das CORNEREGEL Augengel aufgetragen werden.
Da ein Vitamin-A Mangel oftmals an einer Bindehautentzündung mitverantwortlich ist, sollte nicht zuletzt auch aufgrund des Ansteckungsrisikos der kompletten Hühnerschar ein entsprechendes Vitaminkonzentrat im Trinkwasser beigemischt werden.
Tipp: Zusätzlich lässt sich die Heilung auch homöopatisch durch eine erste Gabe von Aconitum gefolgt von Belladonna unterstützen.
Achtung: Sollte trotz der umfassenden Behandlung nach den 1-2 Tagen keine deutliche Besserung eintreten, so liegt in der Regel eine Viren- oder Bakterienbefall vor, mit welchem das Tier selbst nicht fertig wird.
Virus- oder bakterienbedingte Augenentzündungen
Leider kommen auch virus- oder bakterienbedingte Entzündungen bei Hühnern vor. Diese äußern sich meist durch einen deutlichen wässrigen oder eitrigen Ausfluss in Verbindung mit einer Schwellung des Augenlides.
Hinweis: Auch bei einer vermuteten Bindehautentzündung, welche nicht binnen 2 Tagen auf die Behandlung anspricht liegt meist ein Viren- oder Bakterienbefall vor.
Da zur Behandlung meist verschreibungspflichtige Medikamente notwendig sind, ist der Besuch eines geflügelkundigen Tierarztes unumgänglich.
Zusätzlich zur Medikamentengabe verhelfen die Euphrasia D3 Augentropfen
sowie das CORNEREGEL Augengel für die Nacht auch hier zu einer schnelleren Heilung und einer Minderung des Juckreizes.
Ebenso empfiehlt es sich auch bei virus- oder bakterienbedingten Entzündungen die Gabe eines stark Vitamin-A haltigen Vitaminkonzentrates.
Erkältungen
Nicht zuletzt können auch andere Erkrankungen wie beispielsweise ein Schnupfen eine Augenentzündung auslösen.
Vor allem in der kalten Jahreszeit bleiben Hühner oftmals nicht von Schnupfen und Erkältung verschont. Neben unterschiedlichen Symptomen wie Niesen, Röcheln oder Nasenausfluss können Erkältungskrankheiten auch Entzündungen der Augen mit sich bringen.
Neben der Behandlung des Schnupfens sollte das Auge ebenfalls mit Euphrasia D3 Augentropfen, dem CORNEREGEL Augengel für die Nacht behandelt werden. Auch die Gabe des Vitaminkonzentrates ist hier sicher kein Fehler.
Verletzungen am Auge
Verletzungen an den Augen treten oftmals durch Aufschürfen sowie durch das Picken anderer Hühner auf. Auch wenn die Verletzungen auf den ersten Blick teils leicht mit einer Entzündung verwechselt werden können, so lassen sich die Verletzungen der Augenumgebung beim genaueren Betrachten in der Regel doch sehr gut erkennen.
Achtung: Bei der Betrachtung des Auges gilt es mit darauf zu achten, ob eine „reine“ Verletzung des Auges vorliegt.
Hierbei sollte das Augenmerk darauf liegen, ob zusätzlich eine Entzündung am Auge vorliegt welche das Picken der anderen Hühner ggf. ausgelöst hat.
Sollte dies der Fall sein, so muss zusätzlich zur Versorgung der Verletzungen auch eine Behandlung des Auges (siehe Bindehautentzündung) selbst erfolgen!
Liegt eine Verletzung vor, so gilt es auch hier das Tier schnellstmöglich zu separieren um das Picken anderer Hennen zu unterbinden!
Ebenso sollte der Bereich um das betroffene Auge mit kolloidalem Silberwasser gereinigt und desinfiziert werden um eine Infektion zu vermeiden.
Nach der Desinfektion lässt sich der Heilungsprozess durch das Aufbringen einer Bepanthen-Salbe verbessern.
Tipp: Durch die Gabe von Arnica lässt sich der Heilungsprozess zudem auch homöopathisch mit beschleunigen.
Welche Ursache hat die Augenentzündung beim Huhn?
Eine einmalig auftretende Augenentzündung ist kein großer Grund zur Sorge. Treten jedoch wiederholt Probleme auf, so gilt es deren Ursachen abzustellen.
Zugluft
Zu den Hauptursachen immer wiederkehrender Augenentzündungen gehört die Zugluft. Mit einem zugfreien Stall lassen sich somit Augenerkrankungen bei Hühnern leicht vorbeugen.
Um einen zugluftfreien Stall zu erhalten, gilt es größere Öffnungen zu vermeiden. Aber Achtung, Hühner verfügen über einen vergleichsweise hohen Sauerstoffbedarf. Die Lüftung des Hühnerstalls darf daher nicht vernachlässigt werden!
Tipps für eine gute und zugluftfreie Belüftung:
- Einsatz der „Schwerkraftlüftung“, hierbei werden Lüftungsschlitze in unterschiedlicher Höhe angebracht. Durch das Aufsteigen warmen bzw. Absinken kalter Luft, steigt die warme und verbrauchte Luft auf und tritt an den oberen Lüftungsschlitzen aus, wobei frische Luft in den tieferen Lüftungsschlitzen nachströmt.
- Einsatz mehrerer kleinen Lüftungsschlitze anstelle von einem großen
- Verwendung von Windschutznetzen bzw. Moskitonetzen an den Lüftungen. Die kleinen Maschen halten nicht nur Ungeziefer zuverlässig ab, sie führen zudem auch zu einer Verwirbelung der Luft und reduzieren Zugluft deutlich.
- Vermeidung eines zu großen Durchschlupfes
- Entsteht Zugluft durch den Durchschlupf, so sollte dieser einen Windfang ggf. sogar mit 90° versetztem Ausgang erhalten.
- Windschützende Bereich wie Hecken etc. im Freilauf
Einstreu
Ein gutes Stallklima wirkt sich nicht sehr nur positiv auf Augenentzündungen aus. Auch vielen anderen Hühnerkrankheiten wird hierdurch entgegengewirkt. Neben der bereits erwähnten Lüftung kommt es auch auf die Einstreu an.
Ein regelmäßiges Misten und die dadurch vorhandene trockene Einstreu trägt ebenfalls erheblich zur Vermeidung unangenehmer Augenentzündungen bei.
Futter
Eine ausgewogene Ernährung mit einer entsprechenden Vitaminversorgung sollte als Grundlage eines gesunden Huhns gesehen werden. Mangelerscheinungen begünstigen nicht nur Augenentzündungen. Sie sind oftmals auch Auslöser anderer Krankheiten.
Darüber hinaus ist die ausgewogene Ernährung nicht nur für die Gesundheit wichtig, auch an der Lebhaftigkeit der Hühner sowie und der Legeleistung und des Wachstums lässt sich die Wirksamkeit ausgewogener Ernährung deutlich wahrnehmen.
Vor allem Küken, die im Stall gehalten werden, benötigen viel Vitamin A. Erhalten Hühner und Küken eine Vitamin A reiche Ernährung mit viel Grünfutter und Möhren und einer regelmäßigen Gabe Lebertran oder gar einer Vitaminkur, leiden sie deutlich weniger oft unter Erkältungen und Entzündungen der Augen.
Häufige Fragen:
Im folgenden findet ihr eine Übersicht der häufigsten Fragen, solltet ihr noch weitere Fragen haben, so könnt ihr euch gerne unter Nachfragen direkt an uns wenden.
Kann ich eine Augenentzündung mit Kamillentee behandeln?
Früher wurde bei Augenentzündungen häufig ein Teebeutel oder auch Kamillenblüten in einem Beutel aufgekocht und im warmen Zustand auf das Auge gelegt.
Laut neuesten Erkenntnissen sollte diese Methode jedoch auf keinen Fall mehr angewandt werden. Der Hintergrund ist, dass sich kleine Feststoffe, sogenannte Schwebstoffe beim Aufkochen lösen und das Auge stark reizen können. Aus dem gewünschten Effekt entsteht somit schnell genau das Gegenteil.
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