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Symptome und Variationen

Auch Hühner können unter Erkrankungen der oberen Atemwege leiden, einem Schnupfen. Dieser ist mit Schmerzen im Nasen- Rachenraum verbunden, oftmals mit Ausfluss und gelegentlich mit Fieber.

Der Hühnerschnupfen allgemein betrachtet

„Rhis“ für Nase und „itis“ für Entzündung sind die beiden altgriechischen Begriffe, aus denen sich die medizinische Fachbezeichnung Rhinitis für Schnupfen ableitet. Durch diverse Auslöser verursacht, verbirgt sich dahinter eine akute oder mitunter chronische Entzündung der Nasenschleimhäute.

Wie bei chronisch pathologischen Zuständen üblich, sind diese schwerer zu behandeln und können oftmals nur in ihren Symptomen gelindert werden.

Häufige Ursachen für den Hühnerschnupfen

Der Hühnerschnupfen kann als Haupterkrankung auftreten, aber auch ein Begleitsymptom anderer Krankheitsbilder sein. Genau deshalb sind die Auslöser überaus vielfältig.

Selten ist auf Anhieb erkennbar, was ursächlich zum Schnupfen bei Hühnern geführt hat. Oftmals geben labortechnische Untersuchungen und die diagnostische Behandlung beim Tierarzt schlussendlich Aufschluss.

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Generell ist aber zu sagen, dass der normale Hühnerschnupfen kein Anlass zur Sorge ist, denn er tritt so regelmäßig beim Federvieh auf, wie auch beim Menschen. In der Folge lässt sich diese Erkrankung mit pharmazeutischen Produkten behandeln, aber auch Hausmittel werden beim Hühnerschnupfen erfolgreich eingesetzt.

Die häufigsten Auslöser für Hühnerschnupfen sind:

  • erkältungsbedingte bakterielle oder virale Infektion der oberen Atemwege.
  • als Begleitsymptom der Newcastle-Krankheit.
  • als Zeichen für einen extremen Wurmbefall.
  • infektiöse Laryngotracheitis mit Beschwerden in den oberen Atemwegen und moderatem bis starkem Ausfluss aus der Nase.
  • infektiöse Rhinitis, die ihren Auslöser in Adeno- und Rhinoviren hat.
  • Mykoplasmose oder Chronische Atemwegsinfektion (CRD). Diese chronische Atemwegserkrankung ist recht verbreitet aber teils nur latent vorhanden. Auslöser ist der Erreger Mycoplasma gallisepticum.
  • Infektiöse Bronchitis, oft verbunden mit einem Bakterienbefall durch Escherichia coli.

Ausbreitungswege des Hühnerschnupfens

Es sind verschiedene äußere Umstände, die einen Hühnerschnupfen bei der Ausbreitung begünstigen oder die mit ursächlich für seine Entstehung sind:

  • Hauptübertragungsweg ist der Zukauf eines infizierten Tieres, welches die Krankheitserreger mitbringt
  • Zugluft im Hühnerstall
  • feuchte Einstreu
  • undichter Hühnerstall/Nistkasten
  • zu niedrige Temperaturen
  • hohe Staubbelastung im Stall
  • zu feuchte und kalte Witterung

Symptome für einen Hühnerschnupfen

Bei Hühnern sind die Symptome für einen Schnupfen nicht immer eindeutig. So können Tiere an einer Schnupfenerkrankung leiden, ohne dass sie niesen oder die Nase mit Sekret verstopft ist. Folgende Symptome sind wahrscheinlich oder immer vorhanden:

  • ein deutlich hörbares Atemgeräusch, häufig ein Röcheln oder Rasseln, was beim Hühnerschnupfen immer vorhanden und somit ein sicheres Anzeichen ist.
  • Ausfluss aus der Nase oder eine mit Sekret verklebte Nase.
  • tränende Augen.
  • gerötete und / oder verklebte Augen.
  • gerötete oder stark blasse Lappen.
  • permanent geöffneter Schnabel, damit das Tier überhaupt Luft holen kann. (Schnabelatmung)
  • häufiges Schütteln des Kopfes.
  • ständige Müdigkeit.
  • Würgereize.
  • fast immer gesenkter Kopf.
  • das Huhn schläft viel.
  • Die Futteraufnahme ist reduziert oder wird eingestellt.
  • verklebte Kloake.
  • beim Druck mit den Fingern auf die Nasenlöcher entweichen Tropfen mit Sekret.
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Schnabelatmung aufgrund von Hühnerschnupfen

Maßnahmen beim Verdacht auf Hühnerschnupfen

besteht bei einem Huhn der Verdacht auf Schnupfen, ist dieses sofort unter Quarantänebedingungen getrennt von den anderen Tieren zu halten. Küken müssen sogleich von der Henne separiert werden, weil bei den Jungtieren das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebaut ist.

Brütet die Henne, sind die Eier zu entfernen. Erreger können auch über die Eierschale in ein Ei übertragen werden und so das ungeschlüpfte Küken infizieren. In der Folge sterben die Küken im Ei oder schlüpfen mitunter zwergwüchsig.henne_separiert_eiablage_kennung

Selbst wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass es kein infektiöser Schnupfen war, sind diese Maßnahmen richtig. Grund ist, dass das betroffene Huhn in der Einzelhaltung unter Quarantäne mehr Ruhe findet und so schneller genesen kann. Das schnelle Handeln ist wichtig, weil die Inkubationszeit wenige Stunden, aber auch Tage in Anspruch nehmen kann. Nur wenn eine sofortige Trennung der erkrankten Hühner erfolgt, kann der Bestand geschont werden.

Behandlung des Hühnerschnupfens

Vor der Behandlung des Hühnerschnupfens steht immer die exakte Diagnose, denn die Ursachen der Erkrankung sind einfach zu vielfältig. Die Therapie für eine infektiöse Laryngotracheitis unterscheidet sich von der für eine Bronchitis und die Newcastle Krankheit benötigt ebenso ganz andere Medikamente.

Deshalb ist es wenig ratsam, experimentell zu therapieren oder erst einmal mit Hausmitteln gegen Hühnerschnupfen vorzugehen.

Was immer ratsam ist, ist das vollständige Desinfizieren des Hühnerstalls. Überdies ist es vorbeugend eine gute Maßnahme, dass Immunsystem der Tiere mit einem Vitaminpräparat zu unterstützen. Bei kalter und / oder nasser Witterung sollte der Freilauf verwehrt bleiben. Insbesondere dem erkrankten Tier sollte eine Wärmelampe zur Verfügung stehen.

Unbedingt zu vermeiden ist Zugluft. Grundsätzlich reicht eine gute und ausgewogene Ernährung aus, eventuell ergänzt um Hausmittel gegen Hühnerschnupfen, da in der Regel das effiziente Abwehrsystem des Huhns mit den Erregern fertig wird.

Antibiotika sind nur im gesicherten Einzelfall eine Lösung, also nur dann, wenn als Quelle ein bestimmtes Bakterium identifiziert wurde. Nur dann wirken diese Arzneimittel, die bei allergischen oder viralen Erkrankungen vollkommen nutzlos sind. Im Gegenteil, denn Antibiotika schädigen die Darmflora der Hühner, die maßgeblich an der Effektivität des Immunsystems beteiligt ist. Zudem ist angeraten, vor dem Einsatz von Antibiotika einen Resistenztest durchzuführen.

Hausmittel gegen Hühnerschnupfen

Grundsätzlich ist Vorbeugung immer besser, als die Behandlung eines Schnupfens. Ein ausgewogenes, qualitativ hochwertiges Futter mit ausreichend frischen Anteilen und eine penible Stallhygiene sind die Grundlage für einen gesunden Hühnerbestand. Wichtig ist zudem die Besatzdichte, denn je mehr Tiere auf engem Raum leben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung.

Erkrankt trotz aller Umsicht ein Tier, kann dem Hühnerschnupfen mit natürlicher Medizin und Hausmitteln beigekommen werden.

1. Futter

Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage eines gesunden Huhnes. Bei Hühnerschnupfen sollte dem Futter zudem geriebenen Zwiebeln mit untergemischt werden. Zur Allgemeinen Stärkung der Abwehrkräfte empfiehlt sich ebenso die Gabe eines Vitaminpräparates.

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Tipp: Ein ausgewogenes Hühnerfutter welches in der kalten Jahreszeit alle 3-4 Tage mit etwas Vitaminzusatz versehen wird ist eine sehr gute Vorbeugung gegen Hühnerschnupfen

2. Bronchialkräutern

Hilfreich ist eine Fütterung von Bronchialkräutern und anderen Heilkräutern, wie

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3. Inhalation

Auch das Inhalieren von Heildämpfen ist oftmals sehr erfolgreich. Bei besonders wertvollen Tieren wird von professionellen Züchtern gerne eine Dampfkabine genutzt. Dies ist ein Holzkasten mit einem engmaschig vergitterten Loch im Fussboden. Darunter wird eine Schale mit heißem Kamillentee aufgestellt oder heißes Wasser mit einem Heilöl.

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Bekanntes Inhalationsbad hilft auch bei Hühnern

Das sogenannte Japanische Heilpflanzenöl ist eines der Hausmittel bei Hühnerschnupfen, welches häufig erfolgreich angewandt wird. Die Dämpfe ziehen automatisch in die Kiste in der das Huhn von der Heilwirkung dieser natürlichen Arzneimittel profitiert.

Dabei ist zu bedenken, dass Hühner ein weitverzweigtes Atemsystem besitzen. Deshalb sollte ein Dampfbad bis zu zwei Stunden dauern, eine Stunde keinesfalls unterschreiten. Während dieser Zeitspanne ist mehrfach der Inhalt der Schüssel erneut zu erhitzen. Ausreichend frisches Trinkwassers, angereichert mit einer Multivitaminlösung, ist unerlässlich. Außerdem hat es sich bewährt, dem Futter frische, gehackte Zwiebeln unterzumischen.

3. Homöopathie

Neben den natürlichen Arzneimitteln für Hühner haben sich bei Schnupfen homöopathische Präparate als wirksam erwiesen. Hierbei können die folgenden Mittel eingesetzt werden:

  • Aconitum
  • Allium
  • Ammonium carboni cum
  • Antimonium crudum
  • Apis
  • Arsenicum
  • Avena sativa
  • Belladonna
  • Calcium carboni cum
  • Camphora
  • Chamomilla
  • Cyclamen
  • Dulcamara
  • Echinacea
  • Euphorbium
  • Euphra sia
  • Ferrum phosphoricum
  • Hepar sulfuris
  • Hydrastis
  • Jodum
  • Kalium bichromicum
  • Lachesis
  • Lycopodium
  • Mercurius solubilis
  • Natrium chloratum
  • Nux vomica
  • Phosphor
  • Propolis
  • Pulsatilla
  • Sabadilla
  • Silicea
  • Sinapis nigra
  • Sulfur
  • Thuja

Viele interessante Infos Rund um das Thema Homöopathie für Hühner finden sich im Buch „Homöopathie für Geflügel“ von Christine Erkens

Grundlegend gilt: Sollte sich der Zustand des betroffenen Huhns nicht innerhalb von 48 Stunden bessern, ist der Besuch des Tierarztes unvermeidbar.

Grund dafür ist, dass sich hinter den Symptomen für einen Schnupfen bei Hühnern schwerwiegende Erkrankungen verbergen können, die teils hoch infektiös sind und so den gesamten Tierbestand gefährden können.

Außerdem ist es wichtig, dass der Halter eine große Schale mit Desinfektionsmittel bereithält. Immer wenn er das erkrankte Tier besucht hat, müssen zumindest die Stiefel und die Hände desinfiziert werden, um eine Krankheitsübertragung auf die anderen Hühner zu vermeiden.