Allgemeines zum Hybridhuhn
Das Hybridhuhn ist keine Rassehühner im eigentlichen Sinn. Vielmehr ist es eine Kreuzung aus verschiedenen Rassen, die durch den Heterosis-Effekt immer leistungsfähiger wird.
Die Züchtung von Hybridhühnern wird von Firmen unter strengster Geheimhaltung durch Kreuzung in Anwendung modernster Zuchtmethoden betrieben. Die so entstehenden Hühner sind Hochleistungstiere, die nach kürzester Zeit am Ende ihrer Kräfte sind und bereits im Alter von 1 bis 2 Jahren geschlachtet werden.
Durch Käfighaltung, spezielles Futter und Medikamente kommen die Hühner auf eine jährliche Legeleistung von 300 bis 320 Eier, die aber bereits im zweiten Jahr schon deutlich abnimmt.
Die bewusste Ausbeutung der Tiere macht sie anfällig für Krankheiten und Parasiten, so dass sie für den Hobby-Hühnerhalter nicht interessant sind. Es sei denn er möchte den Hühnern noch ein paar Jahre in artgerechter Haltung schenken. Mit vielen Eiern oder robusten Hühnern kann er aber nicht rechnen.
Da die geschlachteten Hühner in so großer Zahl nicht mehr als Suppenhühner verkauft werden können, landen sie als tierische Nebenerzeugnisse häufig in Hunde- oder Katzennahrung.
Selbst die Hühnerhaltung der Hybriden in Bodenhaltung gleicht eher einem dichten Gedränge als einem freien Leben mit genügend Auslauf.
Wann wird ein Huhn als Hybridhuhn bezeichnet?
Ein Hybridhuhn wird als Eierlegemaschine oder Fleischlieferant geboren. Durch sorgsame Genetik und modernste Zuchtmethoden werden die Hühner in Fabriken geradezu produziert. Was nicht ins Hochleistungsschema passt wird weggerichtet.
Hybriden, die der reinen Fleischgewinnung dienen, werden derart energiereich gefüttert, dass sie in nur wenigen Wochen schlachtreif sind. Die Tiere können sich oftmals nicht mehr auf den Beinen halten, da das Gewicht so schnell wächst, dass die Entwicklung der Knochen und Muskeln nicht mehr mitkommt.
Durch die räumlich sehr begrenzte Haltung kommt es bei den gestressten Hühnern oft zu Federpicken und Kannibalismus. Wer schon einmal Fleisch von einem Hähnchen aus konventioneller, artgerechter Haltung gegessen hat, kennt den besseren Geschmack und Konsistenz des Fleisches.
Die Entwicklung des Hybridhuhn
Durch genetische Selektion und speziell auf die Leistung der Hybriden ausgelegtes Futter sorgen für schnellstmöglichen Wachstum und Legebereitschaft bzw. Mastfähigkeit. So sind Hybridhühner bereits nach wenigen Wochen oder Monaten bereit in die Eier- oder Fleischproduktion zu kommen und bis zu ihrem Tod ein absolut nicht artgerechtes Dasein zu fristen.
Hinwies: Die meisten echten Hybriden sind für Hobbyzüchter oder private Hühnerhalter gar nicht zu bekommen, da die Tiere ihr Dasein in den Fabriken der Firmen verbringen, die diese auch züchten. Nur sehr wenige Züchtungen finden den Weg in artgerechte Haltung.
Vorstellung der Hybridhühner
Hybridhühner sind im eigentlichen Sinne keine Rassehühner. So findet man nur wenige Bezeichnungen für diese Hühnergattung. Meist tragen Hybriden den Namen der Firma, die sich auf die Züchtung von Hybridhühnern spezialisiert hat. Bekannt Hybridhuhn Züchtungen sind:
Rasse | Merkmale | Gewicht Henne | Legeleistung Eier/Jahr | Anfänger geeignet? | Winterleger |
---|---|---|---|---|---|
Königsberger | weit verbreitetes Hybridhuhn | ca. 2,5 Kg | bis 320 | ✓ | ✕ |
Lohmann Lohmann | weit verbreitetes Hybridhuhn | ca. 2,0 Kg | ca. 320 | ✕ | ✕ |
Tetra | weit verbreitetes Hybridhuhn | ca. 3,0 Kg | ca. 320 | ✕ | ✕ |
Sie werden alle als ruhige und gut zu haltende Hühner mit hervorragender Legeleistung beschrieben. Allerdings stellen sie wegen der angezüchteten Hochleistung einen sehr hohen Anspruch an das Futter. Ein großer Auslauf und Körnermischung reicht nicht, um den hohen Energie- und Mineralstoffbedarf von Hybridhühnern zu decken.
Dennoch werden den oben genannten Hybridhühnern bestimmte Eigenschaften, Aussehen und Haltungsbedingungen zugeschrieben, die nicht unerwähnt bleiben sollen.
Das Königsberger Huhn
Das robuste, einfach zu haltende und meist sehr zutrauliche Königsberger Huhn ist in silbergrauen bis dunkelgrauen Farbschlägen bekannt. Es gibt in der Hühnertruppe gerne den Ton an und kann auch gut in einem Auslauf gehalten werden.
Die Legeleistung im ersten Legejahr wird mit 250 bis 300 Eiern angegeben. Die Eier haben ein Gewicht von etwas über 60 Gramm und eine hellbraune bis braune Schale.
Mit dem Königsberger Huhn ist es gelungen ein Hybridhuhn zu züchten, das nicht nur in sterilen Legebatterien gehalten werden kann, sondern sich auch zur Freilandhaltung eignet.
Das Lohmann Huhn
Die von der Lohmann Tierzucht gezüchteten Lohmann Hühner sind in erster Linie für die Käfighaltung gezüchtet. Sie benötigen hochwertiges Futter und sehr viel Hygiene im Stall, um ihre hohe Legeleistung von 280 bis 320 Eiern im Jahr aufrecht halten zu können.
Leider sind auch die Lohmann Hühner nach ein bis zwei Jahren derart ausgelaugt, dass die Legeleistung drastisch zurückgeht und die Tier mit nicht einmal zwei Jahren bereits als Suppenhühner, oder schlimmer noch als Tierfutter enden.
Lohmann Hühner haben entweder braunes Gefieder und legen braune Eier oder weißes Gefieder mit weißen Eiern.
Tetra Huhn
Das Tetra Huhn, welches auch unter dem Namen Rhodeländer Huhn bekannt ist, gilt als sehr ruhiges Huhn mit guter Legeleistung. Diese liegt bei 280 bis 320 Eiern im ersten Legejahr. Auch das Tatra Huhn kann im Freien gehalten werden und gilt auf Grund seines ruhigen freundlichen Wesens als gutes Anfängerhuhn.
Die braunschaligen Eier haben ein Gewicht von ca. 62 Gramm. Tetra Hühner fliegen so gut wie nicht und brauchen daher auch keine besonders hohe Umzäunung um den Auslauf. Tetra Hühner haben durchgängig braunes Gefieder ohne besondere Merkmale.
Die Züchtung von Hybridhühnern
Da die Kreuzungen von Hybrid Hühnern ein Geheimnis der jeweiligen Züchter ist und bei der Nachzucht nicht weitergegeben wird, können Hybrid Hühner von Hobbyzüchtern nicht nachgezüchtet werden. Auch dienen diese Hühner in erster Linie dazu die Legebatterien und Massentierhaltungen zu füllen.
Wer also verantwortungsbewusst in die Hühnerhaltung einsteigen möchte, sollte sich an alte, „echte“ Hühnerrassen halten. So kann man sich sein Frühstücksei und den Hähnchenbraten ohne Reue schmecken lassen und hat gleichzeitig etwas zum Erhalt der alten Rassen und dem Wohl dieser Nutztierart getan.