Gewicht: | 3,0kg | |
2,5kg | ||
Winterleger: | ||
Legeleistung: | 1. Jahr= 180 | |
2. Jahr= 180 | ||
Eierfarbe: | ||
Kategorie: | Zwiehuhn | |
Anfängerrasse |
Gewicht: | 3,0kg | |
2,5kg | ||
Winterleger: | ||
Legeleistung: | 1. Jahr= 180 | |
2. Jahr= 180 | ||
Eierfarbe: | ||
Kategorie: | Zwiehuhn | |
Anfängerrasse: |
Diese schon öfter vom Aussterben bedrohte Hühnerrasse ist die einzige Rasse, die als ursprünglich bayerisches Huhn gezüchtet wurde. Genauer gesagt wurde sie in der Nähe von Augsburg (daher auch der Name) Ende des 1900 Jahrhunderts erzüchtet. Leider gibt es auch heute nur wenige Augsburger Hühner, so dass der Bestand weiterhin als extrem stark gefährdet gilt und in der Kategorie I der roten Liste bedrohter Nutztierrassen geführt ist.
Allgemeines
Augsburger Hühner sind ausgesprochen robust und kommen auch mit den widrigen Witterungsverhältnissen in den rauen Berglandschaften Bayerns gut zurecht. Sie sind als alte Landhuhnrasse agile Hühner, die gerne einen großen Auslauf erkunden.
Für die Haltung in einem Kleingarten oder einem Gehege sind die Augsburger Hühner definitiv nicht gut geeignet. Die Hennen zeigen nur selten Bruttrieb. Das kommt daher, dass die Augsburger damals schon aus zwei recht starken Leistungsrassen (La Fleche und Lamotta) erzüchtet wurden. Zur Nachzucht empfiehlt sich daher die Verwendung eines Brutapparates.
Merkmale
Das typischste Merkmal dieser Rasse ist der zweigeteilte Kronen- oder Becherkamm, der sich schon bei den Küken recht früh erkennen lässt.
Der leuchtend rote Kamm teilt sich am Schnabelansatz nach der ersten oder zweiten Zacke und schließt sich am Ende wieder, so dass er wie eine Krone den Kopf ziert.
Lange Zeit wurde die Zucht der Augsburger dadurch erschwert, dass sich der gewünschte Kronenkamm bei Vererbung nicht dominant durchsetzte, wodurch bei den Küken neben der gewünschten Kammart immer auch der Einfach- und Hörnerkamm vorkam.
Tipp: Glücklicherweise ist es vor rund 15 Jahren gelungen, eine im Kronenkamm reinerbige Linie zu erzüchten, welche unter den Hühnerhaltern zunehmend an Beliebtheit gewinnt.
Bei den Augsburgern mit ihrem typisch schwarzen Federkleid treten zudem die großen weißen Ohrscheiben und die leuchtend roten Kehllappen sehr deutlich hervor. Schnabel und Läufe hingegen sind von dunklem Grau.
Ursprünglichist der schwarze Farbschlag mit ausgeprägtem Grünglanz. Mittlerweile gibt es auch einen anerkannten blau gesäumten Farbschlag, der allerdings noch deutlich seltener vorkommt als der schwarze, da sich die Nachzucht hier in drei Farben aufspaltet:
- schwarz
- blau
- splash
Der eher länglich leicht aufgerichtete Körperbau ist dennoch eindrucksvoll und stolz, was bei den Hähnen noch durch den üppigen Sichelschweif betont wird.
Die Hähne können bis zu 3 Kilogramm schwer werden und auch die Hennen erreichen 2 bis 2,5 Kilo Lebendgewicht.
Haltung
Augsburger Hühner sind bewegungsfreudig und erfreuen sich deshalb an einem großen, abwechslungsreich gestalteten Auslauf. Ein Netz als Raubvogelschutz, aber auch, um die Augsburger zuverlässig innerhalb des Geheges zu halten, ist durchaus sinnvoll.
Alternativ ist ein ca. 160-180m hoher Zaun in der Regel ausreichend. Angepasst an die raueren Witterungsverhältnisse in den bayerisch-schwäbischen Gebirgslandschaften stellen sie an den Stall keine großen Anforderungen.
Hinweis: In urbaner Umgebung ist die Haltung nicht zu empfehlen.
Fütterung
Die Augsburger sind als sehr gute Futtersucher bekannt. Eine zusätzliche Fütterung mit einem ausgewogenem Hühnerfutter ist trotzdem sinnvoll. Keinesfalls darf die Versorgung mit frischem Trinkwasser vernachlässigt werden.
Auch frisches Obst und Gemüse, sowie Salat und unverdorbene Küchenreste können den Speiseplan gerne bereichern. Lockt man die Augsburger ein wenig mit Leckereien, dann kommen sie sehr gerne und unerschrocken und holen sich diese ab.
Das Augsburger Huhn für Anfänger
An Haltungsbedingungen stellen die Augsburger Hühner keine besonderen Ansprüche, so dass sie durchaus auch für Anfänger gut geeignet sind. Sie sind sehr neugierig und mutig und werden bei menschenbezogener Aufzucht auch sehr zutraulich. Wer allerdings eine sehr ruhige Hühnerrasse sucht, der sollte eher auf andere Rassen wie beispielsweise die Plymouth Rocks oder die Wyandotten-Hühner zurückgreifen.
Es liegen uns bei den Augsburgern auch Berichte von Hennen vor, welche sehr gut mit Kindern interagieren und diesen Charakterzug auch an ihre Nachkommen weitergeben.
Wer sich an einer munteren Schar Hühner zur Selbstversorgung erfreuen möchte und vielleicht ein landwirtschaftliches Anwesen mit großen Wiesen sein Eigen nennt, ist mit der selten gewordenen Rasse bestens bedient.
Legeleistung und Eierdetails
Als typische Vertreter der Zweinutzungshuhnrassen warten die Augsburger Hühner mit einer Legeleistung von 150 bis 180 weißschaligen Eiern im ersten Legejahr auf. Außerdem legen sie oft auch noch im höheren Alter sehr gut. Dabei haben die Eier durchschnittlich ein Gewicht von ca. 58 Gramm.
Tipp: Das geforderte Bruteimindestgewicht beträgt 58g. Die langsam wachsenden Küken brauchen es, wie die Küken aller Rassen, in den ersten sechs Wochen noch warm und trocken. Deshalb sollte man ihnen eine Wärmeplatte oder –lampe zur Verfügung stellen.
Die Masthähnchen sind langsam wüchsig und meist erst mit 7 bis 8 Monaten schlachtreif. Dafür belohnen sie aber mit einem recht wohlschmeckenden Fleisch, das von seiner Beschaffenheit fast ein wenig an Wildgeflügel erinnert.
Herkunft
Ein gewisser Julius Meyer gilt als Zuchtvater dieser außergewöhnlichen Hühnerrasse. Im nahe Augsburg gelegenen Haunstetten kreuzte er um 1870 unter anderem aus dem französischen La Flèche und dem italienischen Lamotta Huhn diese robuste, legefreudige Rasse.
Ob der auffällige Kamm gewollt oder eher zufällig als Erkennungsmerkmal für das Augsburger Huhn entstand, ist nicht näher dokumentiert.
Bereits 1880 wurden die Augsburger Hühner gerne auf Hühnerzuchtausstellungen gesehen und fanden nicht nur in Bayern und Schwaben, sondern auch im Schwarzwald Liebhaber und Züchter.
Zur Zeit des zweiten Weltkriegs wurden die Augsburger aufgrund ihrer damals noch fehlenden Reinerbigkeit im Kronenkamm tatsächlich komplett verboten. Erst danach wurden die wenigen noch irgendwo vorhandenen Tiere wieder zusammengeführt und daraus eine erneute Erhaltungszucht aufgebaut.
Mit Aufkommen der industriellen Agrarwirtschaft gerieten die Augsburger Hühner jedoch, wie leider fast alle Rassehühner, mehr und mehr ins Hintertreffen. Dass es die Rasse heute noch zu finden gibt, ist einigen wenigen bemühten Züchtern zu verdanken, die sich gewissenhaft um die Erhaltung des „bayerischen Urhuhns“ verdient machen.
Hinweis: 2004 wurden Exemplare des Augsburger Huhnes von einer deutschen Kunstbiologin in der tiefsten Mongolei entdeckt. In den 1970ern wurden Augsburger Hühner auch in der ehemaligen DDR erfolgreich gezüchtet und fanden so ihren Weg zunächst in die Nähe von Krasnouralsk. Mittlerweile dürfte es in der Mongolei mehr Augsburger Hühner geben als hierzulande.
Tipps vom erfahrenen Hühnerzüchter
Wer sich verantwortungsbewusst an der Erhaltung der Augsburger Hühnerrasse beteiligen möchte, sollte sich an erfahrene Züchter wenden. Diese werden Interessierten gerne beim Aufbau eines kleinen Bestandes und der späteren Nutztierhaltung behilflich sein.
Der Sonderverein der Züchter des Augsburger Huhns und der Zwerg Augsburger freut sich jederzeit über interessierte Neuzüchter und Hobbyhalter dieser wunderschönen, alten und vor allem schützenswerten Hühnerrasse und steht gerne mit Rat und Tat zur Seite.