vorstellung_bielefelder_kennhuhn
Bielefelder Kennhuhn: Steckbrief
       
Gewicht: 4,0kg
3,0kg
Winterleger:
Legeleistung: 1. Jahr= 220
2. Jahr= 220
Eierfarbe: eifarbe_braun
Kategorie: Zwiehuhn
Anfängerrasse
Bielefelder Kennhuhn: Steckbrief
Gewicht: 4,0kg
3,0kg
Winterleger:
Legeleistung: 1. Jahr= 220
2. Jahr= 220
Eierfarbe: eifarbe_braun
Kategorie: Zwiehuhn
Anfängerrasse:

Das Bielefelder Kennhuhn zählt zurecht zu den beliebtesten Hühnerrassen Deutschlands. Die Bielefelder sind nicht nur typische Zwiehühner, sie sind auch Winterleger und für ihre überdurchschnittliche Legeleistung, sowie ihren guten und leckeren Fleischansatz bekannt.

Das Bielefelder Kennhuhn besitzt einen sehr ruhigen Charakter, ist widerstandsfähig und wetterfest. Die Rasse hat keine besondere Haltungsansprüche, wodurch sie sich sehr gut für Anfänger, Selbstversorger, sowie Familien mit Kindern eigenen.

Bielefelder Kennhühner im Rasseportrait bei HAPPY HUHN E78 - Kennfarbige Küken Hähne unterscheiden

Entstehungsgeschichte

Das noch ziemlich junge Bielefelder Kennhuhn hat sein Entstehung dem Züchter Gerd Roth zu verdanken. Der lebte, wie man es leicht erraten kann, in Bielefeld und widmete sich in den 1970er-Jahren intensiv der Zucht von robusten und legefreudigen Hühnern.

Die Grundlage der Entstehung der Bielefelder Kennhühner lag in der Idee eine wirtschaftliches Zwiehuhn, welches viele große Eier legt und zudem über einen guten Fleischansatz verfügt, zu erzüchten.

Des weiteren sollte sich das Geschlecht bereits beim Küken einfach erkennen lassen. Da diese einfache Geschlechtserkennung lediglich bei Tieren mit Streifungs- oder Sperberfaktor möglich ist, wurden zur Züchtung hauptsächlich gesperberte Tiere verwendet.

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Deutlich unterscheidbare Küken des Bielefelder Kennhuhns

Damit zudem die gewünschten Lege- und Fleischergebnisse mit einem vitalen Hühn erreicht werden konnten, wurden zur Züchtung halbasiatische Rassen bevorzugt.

Letzen Endes wurden zum Großteil mit gesperberte Mechelner und Welsumer, zwei Rassen die jeweils über eine gute Legeleistung verfügen, gezüchtet. Des weiteren wurden auch Amrock, New Hampshire und Rhodeländer mit eingekreuzt.

Das Ergebnis gab Gerd Roth recht und so wurden seine Tiere im Jahre 1980 vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter unter dem Namen „Bielefelder Kennhuhn“ als neue Rasse anerkannt.

Entstehung des Names

Der Name Bielefelder Kennhuhn setzt sich aus 2 verschiedenen Beschreibungen zusammen. Zum einen das Kennhuhn, welches aussagt dass man das Geschlecht des Kükens bereits einfach erkennen kann. Und zum anderen der Ortsbeschreibung „Bielefeld“, welche für die Eintragung der Rasse wichtig war.

Merkmale des Bielefelder Kennhuhns

Die relativ großen Tiere verfügen über einen waagerechten Rumpf mit einer geraden Rückenlinie. Sie überzeugen mit breiten Schultern, einer tiefen Brust und einer vollen Bauchregion. Diese fällt besonders bei Hühnern in Legestimmung auf.

Der mittelgroße Kopf wird beim Huhn durch eine leicht umliegende Fahne und beim Hahn von einem Einfachkamm geschmückt. Sein Schwanz weist dazu mittellange Sicheln aus.

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Bielefelder Kennhühner verfügen über kleine Kehllappen, rote Ohrlappen und orangerote Augen. Die Läufe und Schenkel sind relativ kurz, folglich wirkt ihr Stand verhältnismäßig niedrig.

Die Bielefelder gibt es in zwei Farbschlägen. Als Besonderheit floss die Kennfarbigkeit mit in die Rassebezeichnung ein. Die Hühner gibt es daher in den Farben Kennsperber und Silber-Kennsperber. Natürlich wurde von dieser Rasse inzwischen auch eine Zwergform gezüchtet.

Die Haltung

Die Tiere sind robust und pflegeleicht. Sie stellen zudem keine besonderen Ansprüche an ihre Halter. Ein sauberer und raubtiersicherer Stall, ein schöner Auslauf und abwechslungsreiches Futter sorgen dafür, dass sich die Bielefelder rundherum wohlfühlen.

Da sie „wetterfest“ sind, kann man sie das ganze Jahr lang und auch bei schlechterem Wetter tagsüber ins Freie lassen. Dies sollte man auch tun, da die Tiere bei zu geringem Auslauf verfetten können.

Achtung: Fehlt den Bielefelder Kennhühnern der Auslauf, so neigen diese zum Verfetten. Da die Hühner sehr wetterfest sind, sollte Sie bei jedem Wetter in den Freilauf gelassen werden!

bielefelder_kennhuhn_huehnerschar_im_freilauf

Dank ihrer Größe sind sie keine ausgesprochenen Flieger und können durch eine rund 1,5 Meter hohe Einzäunung einfach davon abgehalten werden, auf Wanderschaft zu gehen.

Durch ihren ausgeglichenen Charakter, der mit einer natürlichen Neugier gepaart ist, werden sie schnell zutraulich. Das Bielefelder Kennhuhn empfiehlt sich auch wenn Kinder im Haushalt leben. So schafft man eine gute Basis um den Sprösslingen die Liebe zu den Tieren mit auf den Lebensweg zu geben.

Hinweis: Da die Tiere etwas zur stressanfällig neigen empfiehlt sich ein Sichtschutz für den Fall, dass der Freilauf an eine stark befahrene Straße oder ähnlichem grenzt.

Legeleistung und Eierdetails

Da das Bielefelder Kennhuhn auch in Hinblick auf eine Legeleistung gezüchtet wurde, kann man laut der offiziellen Rassebeschreibung mit 230 Eiern von einer Henne im Jahr rechnen. In der Realität zeigt sich zwar, dass dieser Wert etwas optimistisch ist, dennoch kommen die Hennen eigentlich immer auf gut 190 Eier pro Jahr.

Die Eier selbst sind bräunlich und haben zu Legebeginn ein durchschnittliches Gewicht von 55g. Mit zunehmendem Alter nimmt auch das Gewicht der Eier zu, so dass Althennen auf ein durchschnittliches Gewicht von rund 65g kommen.

Hinweis: Das Bruteimindestgewicht liegt zu Legebeginn bei 60g, einige Wochen nach dem Legebeginn sind es rund 70g.

Im 2. Legejahr sollte die Eiere ein Mindestgewicht von rund 75g aufbringen.

eierdetails_bielefelder_kennhuhn

Zucht

Der Bruttrieb ist bei den Hühnern recht unterschiedlich und oftmals nicht besonders stark ausgeprägt. Es gibt zwar Exemplare, die hervorragende Glucken sind. Will man sich hier jedoch nicht nur auf sein Glück verlassen, so empfiehlt sich eine „Fremdglucke“ bzw. die Kunstbrut.

Ansonsten eigenen sich die Bielefelder Kennhühner sehr gut für Zuchtanfänger, da die Tiere im allgemeinen sehr robust und widerstandsfähig sind.

Achtung: Damit die Kennbarkeit der Küken sicher erhalten bleibt, sollte nur mit klar gezeichneten Hähnen gezüchtet werden!

Erkennung des Geschlechts

Bereits bei den frisch geschlüpften Küken kann man das Geschlecht anhand des Aussehens erkennen (fachlich spricht man hier von sexen), weshalb die Rasse auch die Bezeichnung Kennhuhn trägt. Die Erkennungsmerkmale hängen hierbei von dem jeweiligen Farbschlag ab.

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Unterscheidungsmerkmale Bielefelder Kennhuhn Küken

Kennsperber

  • Hahn: Ockergelbe Färbung mit hellbraunem Rückenstreifen und weisen Sperberfleck am Kopf.
  • Henne: Hellbraun mit satt dunkelbraunen Rückenstreifen und kleinem Sperberfleck am Kopf.

bielefelder_kennhuhn_farbschlag_kennsperber

Silber-Kennsperber

  • Hahn: Mausgraue Färbung mit leicht ockerfarbener Touch und ca. 1cm großem weißen bzw. gelblichen Sperberfleck am Kopf.
  • Henne: graubräunlich mit dunkelbraunen Rückenstreifen und kleinem grauen Sperberfleck am Kopf.

bielefelder_kennhuhn_farbschlag_silber

Fleischansatz

Ein ausgewachsener Hahn kann bis zu 4kg wiegen. Hennen bringen ungefähr 2,5 bis 3kg auf die Waage. Damit sind die Tiere nicht nur hervorragende Eierleger, sondern bei Bedarf ebenfalls gute Fleischlieferanten. Das Fleisch des Bielefelder Kennhuhns ist feinfaserrig und wohlschmeckend, wodurch sich die Rasse auch sehr gut für Selbstversorger eignet.

Fütterung des Bielefelder Kennhuhns

Die Tiere stellen keine besonderen Ansprüche an ihre Nahrung und sind gute Futterverwerter. Schon die Küken wachsen schnell heran und nehmen rasch zu.

fuetterung_bielefelder_kennhuehner

Aufzucht

Aufgrund dieses schnellen Wachstums ist die Bereitstellung von hochwertigen und nährstoffreichem Aufzuchtfutter besonders wichtig.

hochwertiges_kuekenaufzuchtfutter

Durch die ausgewogene Fütterung wachsen die Küken nicht nur zu gesunden Tieren heran, auch dem Problem mit dem teils vorkommenden verspäteten Legebeginn, wird hierdurch sehr effektiv entgegengewirkt. Ein gutes Aufzuchtfutter, wie das folgende, sollte hierbei über einen hohen Rohproteingehalt verfügen

Nach der 8. Lebenswoche sollten die Tiere nach Geschlecht getrennt werden. Erfolgt dies nicht so kann es vorkommen, dass der Junghahn die Hennen unterdrück und diese nicht genügend Futter erwischen.

Nach der 8. Lebenswoche ist es dann auch wichtig das Futter umzustellen. Ab jetzt sollten die Junghennen ein entsprechendes Junghennenfutter bekommen, welches ihren weiteren Wachstum ideal unterstützt.

Ausgewachsene Tiere

Gibt man zum normalen Standartfutter mal die eine oder andere Körnermischung und Abfälle aus Küche und Garten, sollten die Bielefelder durchaus zufrieden sein.

Etwas besonderes für alle Hühner sind vorgekeimte Körner. Nach einer kurzen Gewöhnungszeit wird dieses sehr gesunde Futter oftmals als Leibspeise angenommen.

Achtung: Aufgrund ihres ruhigen Charakters kann es bei gemischten Hühnerscharen dazu kommen, dass andere Hühner die Bielefelder Hühner unterdrücken. Es muss daher darauf geachtet werden, dass die Bielefelder Hühner beim Fressen nicht zu kurz kommen!

fuetterung_bielefelder_kennhuehner

Das Bielefelder Kennhuhn für Anfänger

Zutraulich, robust und pflegeleicht sollten Eigenschaften sein, die ein Anfängerhuhn kennzeichnen. Sicherlich gibt es auch andere gute Anfängerrassen wie die Araucana, Barnevelder oder auch das Vorwerkhuhn, jedoch zählt das Bielefelder Kennhuhn sicherlich mit zu den beliebtesten Hühnerrassen für Anfänger, Selbstversorger sowie auch Familien mit Kindern!

Tipps vom erfahrenen Hühnerhalter

Es ist immer gut, wenn man sich vor dem Kauf neuer Hühner genau über den Züchter bzw. den Verkäufer informiert. Alles, was neu in den Stall kommt, sollte kräftig und gesund aussehen und außerdem die entsprechenden Impfungen erhalten haben.

Beim Bielefelder Kennhuhn gibt es verschiedene Zucht- und Erhaltungsvereine. Diese Vereine sind oftmals nicht nur eine super Anlaufstelle für Fragen rund um die Tiere. Hier lassen sich auch viele Gleichgesinnte treffen und die verschiedensten Themen besprechen.

Vereine rund um das Bielefelder Kennhuhn:

Auf der Suche nach den passenden Tiere ist es sehr wichtig, dass die Hühner von einem guten und gesunden Bestand abstammen. Sehr gute Anlaufpunkte sind daher folgende Züchter, welche sich intensiv mit dem Bielefelder Kennhuhn beschäftigen.

Züchter des Bielefelder Kennhuhn:

Eine weitere gute Adresse sind Geflügelausstellungen, sie sind eine ideale Plattform um mit anderen Hühnerhaltern ins Gespräch zu kommen.

Häufige Fragen:

Sind Bielefelder Kennhühner laut?

Bielefelder Hühner verfügen über einen sehr ruhigen Charakter, weshalb sie im Vergleich zu anderen Hühnerrassen eher selten krähen. Die Stimme des Hahnes ist zudem oftmals etwas tiefer, weshalb er sich recht angenehm anhört.

Ab wann beginnen Bielefelder Kennhühner mit dem Legen?

Bielefelder Kennhühner beginnen meist mit 7-8 Monaten mit dem Legen. Solltet ihr nach dieser Zeit noch keine Eier entdecken, so lohnt es sich zuerst den Stall sowie den Freilauf genauer abzusuchen, da die Junghennen gerade zu Beginn oftmals an unerwarteten Stellen legen.

Tipp: Damit es mit dem Legen gut klappt, ist eine ausgewogene und nährstoffreiche Fütterung notwendig. Am besten gelingt dies mit einem hochwertigen Junghennenfutter wie dem folgenden.

Sind Bielefelder Kennhuhn Hähne aggressiv?

Die Bielefelder Kennhühner verfügen über einen sehr ruhigen Charakter. Dies gilt auch für den Hahn, welcher in der Regel sehr gutmütig ist, wodurch sich die Bielefelder Kennhühner auch sehr gut für Familien mit Kindern eignen.

Wie viele Jahre legen Bielefelder Kennhühner Eier?

Laut dem Rassestandart legt ein Bielefelder Kennhuhn 230 Eier pro Jahr. In der Realität liegt die Zahl mit rund 190 Eiern im Jahr zwar etwas tiefer, aber dennoch in einem sehr guten Bereich.

Wie teuer ist ein Bielefelder Kennhuhn?

Ein Brutei eines Bielefelder Kennhuhns aus guter Abstammung kostet rund 2-2,5€.

Können Bielefelder Kennhühner fliegen?

Auch wenn die Bielefelder Kennhühner theoretisch fliegen können, so gilt die Rasse aus sehr flugfaul. Eine Einzäunung mit einem rund 1,5 Meter hohen Zaun reicht daher auch aus, um die Tiere im Freilauf zu halten.